BRIGHT Herbst Winter 18 MBFW Berlin

BRIGHT Herbst Winter 2018 MBFW Berlin – Das herrlich helle Streetwearparadies

Am 16.01.2018 wurde die BRIGHT Herbst Winter 2018 Messe für Skate- und Streetwear im Rahmen der Fashion Week in der Arena Berlin offiziell eröffnet. Zu bewundern gab es eine ganze Wagenladung von verschiedensten Marken aus allen möglichen Ecken Europas.

BRIGHT Tradeshow, Vielfalt soweit das Auge reicht

Die Arena Berlin in Treptow ist wie gemacht als Standort zum halten von Messen dieser Art. Auf den gut 6500 Quadratmetern hat die Tradeshow die Möglichkeit einem jeden Store genug Platz zuzusichern, um ihre Produkte ansprechend zu präsentieren. Der Besucher wird geschmissen in ein Labyrinth aus Ständen gestandener Streetweargrößen ala Fila, Obey, the Hundreds, Helly Hansen oder Dickies, sowie eine beeindruckende Vielzahl von Brands die mit großen Ambitionen noch unter dem Radar des Mainstreams auf ihre Chance lauern, den großen Sprung zu machen.

Eine dieser Brands ist beispielsweise Walkers Appeal. Die in England situierte Marke greift den Style und Flair alter Westernfilme neu auf um diesen in den allseits bekannten Workerjackets zu verarbeiten und einfließen zu lassen. Ob Pullover, Overshirts oder Mäntel, Walkers produziert all seine Artikel aus purer Baumwolle oder Leinenstoffen, während auf einen vegane Wertschöpfung und verantwortungsvolle Klimabelastung geachtet wird. Zusätzlich findet die Produktion mit italienischen Stoffen in Spanien unter den bestmöglichen Bedingungen für die Arbeiter statt. Die Marke überzeugt mit ihrem gewissenhaften Ansatz der Herstellung ihrer Produkte und der zeitgemäßen Neuauflage ikonischer Klassiker.

Kaum verlässt der Besucher einen Stand und schmeißt sich in den Strom der stets schreitenen Passanten, so wird er schon bei der nächsten Indiemarke angespühlt, Grit lautet der Name. Auf den ersten Blick sieht Grit nach genau dem aus, was die berliner Technoszene feiern würde. Schwarz auf Schwarz, eine durchweg streng monochromatische Farbpalette, auf denen nur bei genauem Hinsehen ein Label erkennbar ist. Genauso wie auf bunte Farben verzichtet Grit auch auf die Zuordnung zu einem Geschlecht. Alle Pieces der Kollektion sind unisex, dazu kommt ein entspannter Schnitt, was ein jedes der ausgestellten Stücke zu regelrechten Allzweckwaffen macht. Anstelle von Mustern oder auffälligen Prints wird hier mit zahlreichen Materialien gearbeitet, die dafür sorgen, dass die verschiedenen Pullis und Overshirts nicht gewöhnlich, oder schlimmer noch, langweilig, aussehen. Die aus Norditalien stammende Marke ist weiterhin kompett autark. Wie gemacht für die Berghainstammgäste der Hauptstadt.

Natürlich gibt es unter den vielen Newcomern aber auch eine handvoll erlesener Klassiker. Einer dieser Klassiker ist definitv Han Kjobenhaven. Obwohl es diese dänische Marke erst seit 2008 gibt, ist sie vielen der hier anwesenden Modebegeisterten schon lange ein Begriff. Zum zehnjährigen Jubiläum stellte Kjobenhaven einer Kollektion mit dem richtigen Prise Wahnsinn vor, buchstäblich sogar. Auf manchen der Pieces sind Referenzen an ein Irrenhaus versteckt. Aymmetrische Schnitte und ungewöhnliche Farbkombinationen brechen mit den weichgespühlten Konventionen und sorgen beim Durchstöbern der Halle zum stehenbleiben. Die Intention dieser Idee war das Feiern des Freigeistes in der Fashionszene, das Abwerfen der Normen zum Freisetzen ungezügelter Kreativität. Als kleine Anekdote verriert eine Marketingbeauftragte, dass Kjobenhaven dieses Jahr zum zweitem Mal eine Frauenkollektion veröffentlicht, da die weibliche Fanbase damit anfing ihrem männlichem Pendat die Sachen vor er Nase wegzuschnappen. Zudem wurde ein zweites Kollabo mit Puma, sowie eines mit Elysse angekündigt.

BRIGHT Herbst Winter 18 MBFW Berlin

Profound Aesthetics ist jedem aufmerksamen Leser von Highsnobiety ein Begriff. Bereits 2016 wurde die Marke als einer der Top Under-the-Radar Brands ausgezeichnet, 2017 folgten weitere Artikel. Bemerkenswert, denn Profound ist erst seit circa 18 Monaten im Wholesale, auch wenn sie seit 10 Jahren bestehen. Der Stand überzeugte mit den für den Namen so typischen Streetwearartikeln am Pulse des Zeitgeistes und das zu fairen Preisen. Es ist nur zu hoffen, dass wir noch viele Jahre in den Genuss der Kreationen der Kreativköpfe hinter diesen Designs kommen werden.

Ein häufig wiederkehrendes Thema der Ausstellung war das verstärkte Umweltbewusstsein. Am stärksten vertreten wurde dies von Brixtol. Die schwedische Marke ist stark beeinflusst vom Beispiel seiner skandinavischen Konkurrenten, gleichzeitig jedoch bemüht einen neuen Aspekt in bekannte Klassiker einfließen zu lassen. Die hohe Qualität ihrer Kleidungsstücke kommt von der besonderen Materialakquise. Die Wolle ist aus Portugal, andere Stoffe kommen beispielsweise aus Italien oder aus dem Heimatland. Alles eben aus Standorten bezogen, wo die hochwertigste Version zu finden ist. Zudem sind 30 Prozent ihrer Stoffe recyclt, ein Umstand, der einzigartig in der Fashionwelt zu sein scheint.

Ein letztes Ausrufezeichen setzte Arcminute. Der Newcomer stellte seine erste Season vor, für die nächsten Jahre sind zwei Drops pro Saison geplant. Das besondere hier: Der CEO von Arcminute, Alexandra Cipriani, ist gerade einmal 22 Jahre jung. Die gebürtige Londonerin, die in Ghana aufgewachsen ist, hat ihren Bachelorabschluss in Fashionbusiness gerade erst in der Tasche, was sie nicht daran hinderte, sofort in die Businesswelt einzusteigen. Arcminute macht Streetwear zu Preisen, die jedem Student das Herz aufgehen lassen. Shirts für 30, Jacken für 150 Euro. Die Qualität der Kollektion ist dabei nicht in Mitleidenschaft geraten. Ein ohne Frage sehr aufregendes Projekt, um das zur Zeit sowohl Asos, als auch Topman bemüht sind, es in ihren Onlineshop zu integrieren.

Das alles und noch vieles mehr gibt es auf der BRIGHT Herbst Winter 2018 zu sehen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass ein Tag nie und nimmer ausreicht, um den vollen Umfang der Messe angemessen zu genießen. Nur gut, dass die Eintrittskarte für das kleine Streetwearparadies die ganze Woche gültig ist.

Autor: David Schneider – Fotos: Mercedes Benz Fashion

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