Der Berliner Mode Salon AUTUMN WINTER 2016/17 – DEUTSCHE MODESCHÖPFER VERTEILT AUF ZWEI ETAGEN

Der Berliner Mode Salon im Kronenprinzenpalais präsentiert deutsche Modedesigner die ihre Kollektionen auf zwei Etagen zeigen. Ein wirkliches Bauwerk ist ein versteinerter Rhythmus der dieses mal mit der Melodie der Mode zur Musik findet. Gegenüber des Eingangs befand sich eine Hommage an die Vergangenheit des weltbekannten Modelabels ESCADA.
Escada legte den Grundstein der „Demokratisierung“ der Haut Couture mit hochwertigen Stoffen, bester Handwerkskunst, Passform und Eleganz. Dieser einzigartige Modestil brachte in den 1980er-Jahren den Erfolg ein.

Im selben Erdgeschoss befand sich auf der rechten Seite des Eingangs Dorothee Schuhmacher mit einer Performance der ganz besonderen Art, man wurde automatisch mit in den künstlichen, spiegelnden Raum genommen und amüsierte sich mit den Models die mit Kopfhörern tanzten. Ein ganz klares Statement der Designerin verbarg sich hinter dieser visuellen Botschaft. „Ich zelebriere die Feminität in ihrem Individualismus.“ Die Frauen die Dorothee Schumacher tragen sind selbstbewusst und unkonventionell.
Gleich ein Raum weiter fiel uns das Label von René Storck auf, der Designer machte aufmerksam auf seine neue Kollektion bei der eine Auseinandersetzung mit Harmonie und sensibler Modernität statt findet. Den Stil den er vertritt ist feminine und zeitgemäß, um die Unruhen der Modernität abzufedern. Damit dies gelingt arbeitet er gerne mit hochwertigen Stoffen wie Cashmere, Seide, Fleece. Auch im Farbbereich wählt er Farben die man im menschlichen Körper findet, dies verleiht der Kollektion ihre Natürlichkeit. Auf der entgegengesetzten Seite lief auf einem Bildschirm die Sommerkollektion des Labels Talbot Runhof. Daneben nicht zu übersehen die A/W Kollektion 2016 – “The last Party”, die Mannequins strahlen eine zeitlose Schönheit aus, als Inspiration dienten dem Designer Musen der achtziger und Partygänger des legendären Studio 54. Im Mittelpunkt der Kollektion stehen Jumpsuits, knielangen Satintunikas, Maxikleider und sogar Abendkleider über Hosen getragen die dem Look mehr Pfiff geben.
Nun verlassen wir diese Seite und wenden uns zur linken Seite des Eingangs wo sich eine lange Wand mit gedressden Models befand die das Label Iris von Armin vertreten. “It is so quiet” heisst diese A/W Kollektion 2016 und ist geprägt von Erdtönen und organischen Silhouetten. Dieser puristische Look setzt sich aus diversen Materialien wie Lammfell, Nappa, Seidencrépe, Alpaca-Handstrick zusammen und unterstreicht somit die Philosophie des beständigen Unternehmens. Ein paar Schritte weiter und wir befanden uns im Raum des Labels Odeeh. Die kreativen Köpfe die sich hinter dem Label befinden bestehen aus dem Designerduo Otto Drögsler, und Jörg Ehrlich. Sie setzen auf lässige Eleganz, für sie kann jedes Teil der Kollektion, die im übrigen “No.14” heisst, frei kombiniert werden. Ihre selektionierten Seiden lassen sie sich aus Italien bei besten Webern und Seidendruckern herstellen und definieren somit die hohe Qualität ihrer Kreationen. Entlang der Treppe trafen wir die Designerin von dem Label Benu Berlin. Auf den ersten Blick standen die Mannequins ganz in weiß gekleidet da wie kriegerische Statuen einer anderen Dimension. Viel zu komplex um auf den ersten Blick zu erkennen was sie uns mitteilen wollten. Dafür erklärte Benu-Berlin die Kleider wurden angelehnt an die Schönheit polarer Landschaften, Kristallstrukturen die diese hervorbringen und die weiße Farbe die alles umgibt. Ein bedrohlicher Hinweis zum jetzigen Klimawandel. Zwischen den aufwendig handgemachten Kleidern zwei Fotos der Imago Kamera. Sie erklärte, sie habe sich bewusst für die Imago Kamera entschieden da diese die einzigste lebensgroße Kamera sei die, die Individualität ihrer Mode widerspiegeln würde. Angekommen im 1OG. befand sich auf der linken Seite des Eingangs das Label LaLa Berlin, magisch zog uns die spiegelnde Pyramide an die hinter der gestandenen Kollektion-Persian Queen Goes Berlin lag. Dieses mal lies sich die Designerin Leyla Piedayesh von der antiken persischen Hauptstadt inspirieren. In der urbanen Kollektion findet man diagonale Cutlines und asymmetrische Schnitte. Antike Statuen, Wesen aus der Mythologie dienen als Grundlage der Printmotive. Weiter in den Raum an der ausdrucksvollen Kollektion von dem Label Vladimir Karaleev der von der Berliner Fashion Week nicht weg zu denken ist, fand man die Kollektion von dem Münchner Designer Sebastian Kaiser der das Label Boulerzar führt. Seine Kollektion schien geschliffen wie von Stein, noch nie kamen geradlinige Schnitte so zur Geltung wie in diesem Design. Boulerzar hat sich darauf spezialisiert sehr hochwertige Qualität zu produzieren mit annehmen Tragekomfort, es steht für legere Luxus Mode für Damen- und Herrenmode. Ebenfalls im Raum waren die Label William Fan, das Label Hannibal und nicht zu vergessen das Label Hien Le.
Wendete man seinen Blick zur anderen hälfte des Gebäudes im 1OG stieß man auf die Schmuckkollektion von Saskia Diez. Der Schmuck spielt mit den sinnlichen Fragen: Was berührt mich? Wer berührt mich? Wie fühlt es sich an? Zart streichen sie die Haut und verleihen ihr eine verführerische Nuance. Hinter der Installation von Saskia Diez, präsentierte Maiami ihre neue Strickkollektion die den modernen urbanen Stil vertritt. Die Kollektion von dem Label Maiami verbinden hochwertigen Handstrick mit einem modernen urbanen Stil. Es kommt vor das auch Filme der 70er wie „The Getaway“ oder „Bullitt“ zur Inspirationsquelle werden. Um Akzente zu setzen werden auch gern starke Farben als Kontrast zu Melangen und Pastellfarben genommen und es wird mit Mohair und Merino Alpaka gearbeitet. Neben Maiami gab es noch das Label Schacky mit Pelz- und Strechtleder, das Label Tsatsas modische Taschen und Accessoires im zeitgenössischen Sinn der Moderne. Ein Blickfang daneben das Label Horror Vacui welches sich sofort durch die exotischen Muster ins Gedächtnis grub. Ein sehr interessantes Design von Luxus Pyjamas mit orientalischen Einflüssen aus sehr feinen Stoffen wie weicher Flanelll und kernigem Denim neben der ägyptischen Baumwolle und fließenden Seide. Gleich gegenüber der Designer Michael Sontag, das Label Stiebich & Rieth mit dem neuen Modell Mignon welches Pop-Art Elemente aufzeigte. Die Kollektion für A/W 2016/17 beinhaltet Bug to go, Mignon, Carré, Rush und Drop. Auch der Designer Augustin Teboul hat in seiner Kollektion Gegensätze wie Chaos und Geradlinigkeit bearbeitet. Er befasste sich mit dem Kontrast der entsteht wenn man Farbe neben schwarz stellt.
Im 2OG  gab es den klassischen Vogue Salon in dem Designer wie Marina Hoermanseder, das Label Nobi Talai, Bobby Kolade oder das Label Perret Schaad vertreten waren. Des weiteren gab es auf der anderen Seite des zweiten OG die Designerin Antonia Zander die uns mit dem Thema Einwanderung im Amerika des 18.Jahunderts konfrontiert. In einer live Performance präsentierten die Models Ethnische Motive, indianische Cashmere und Alpaca Ponchos. Protestantismus trifft auf Animismus. Im letzten Raum gab es die Kollektion von der Designerin Malaikaraiss zu sehen, sie teilte uns mit das sie einen neuen Print erfunden habe dem sie den Namen Camoufleur Print gab. Dieser Print sei ein mix aus camouflage und floralen Elementen. Neben ihr der bekannte Designer Dawid Tomaszewski mit seiner Prêt-a-porter Kollektion, eine Collage aus gegensätzlichen Impressionen. Zu sehen waren Kleider, Bootcut-Hosen, Mäntel die Bauhaus-Formen annehmen aber auch feine Seide und kupfergoldenem Jacquard. Ein Spiel zwischen Purismus und Opulenz. Mit dem Label The Medley Institute, Antonia Goy, Julia Jentzsch und das Label Mykita beendeten wir unseren Rundgang für dieses Jahr. Wir verabschieden uns von diesem wunderbaren Ausstellungsort und freuen uns wenn es wieder soweit ist dass der Berliner Mode Salon seine Pforten öffnet.

Autor: Saskia Quartier – Fotos: KOWA-Berlin / Alexandru Herca

Der Berliner Mode Salon AUTUMN WINTER 2016/17

 

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