Die frisch graduierte Modedesignerin Marina Hoermanseder präsentierte schon wenige Monate nach ihrem beendeten Studium an der Esmod Berlin ihre Debutkollektion: Für die Marina Hoermanseder Herbst Winter 2014 – Saison inspiriert und überrascht die junge Dame erstmals auch auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. Ihre Inspiration sind Prothesen, die zu experimentellen Korsagen und Körperdeformationen interpretiert wurden. Steifes Leder bildete hierbei eine zweite Hülle des Körpers. Diese wurde mit unzähligen Lederriemen und Schnallen an den Körper gefügt, was an Zwangsjacken erinnert.
Gleichzeitig formte die Jungdesignerin organisch schwellende, hirnähnliche Gebilde aus delikaten Stoffen oder kombiniert verspielte Elemente aus Chiffon zu den starr genieteten Kokons. Die Kollektion wurde eher von blassen Tönen dominiert, blutrote Farben sorgten für Energie in der Farbpalette. Auch die Farbe Olivgrün war zu finden, was einen eher verfremdenden Effekt hatte. Das dazugehörige Styling war sehr clean: Ein lockerer, tief gebundener Zopf im Nacken lies Platz für einige angeschnallte Kopfteile, die ebenfalls aus Leder gefertigt wurden.
Da die Designerin ihre Mode als Medizin sieht, scheint sie mit dem Körper als Basis an neuen Formen zu forschen, um diesen sozusagen modisch zu behandeln. Die Resultate hiervon sind sehr experimentell und komplex in der Umsetzung.
Vor allem das ungewöhnlich verarbeitete Material ist wichtig für die Wirkung von Marinas Stücken: Ihre Lederteile werden alle von Hand genietet und gefärbt. Das Styling mit abgestimmten Accesoires machen diese Unikate schließlich zu einen zeitgenössischen Gesamtwerk.
Auf jeden Fall sind wir neugierig auf den Werdegang der jungen, in Berlin lebenden Dame mit österreichisch-französischen Wurzeln. Wir freuen uns, dass auch auf der Berliner Fashion Week Kleidung zu Skulpturen werden und eine künstlerische Seite von Mode gezeigt wird.
Autor: Vanessa Huss – Fotos: Mercedes-Benz Fashion – Titelfoto: KOWA-Berlin
Marina Hoermanseder Herbst Winter 2014
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