„mein reklame‐fegefeuer“-Herbert Bayers Werbegrafik – Bauhaus‐Archiv

Eine Sonderausstellung im Bauhaus‐Archiv / Museum für Gestaltung widmet sich dem gebrauchsgrafischen Schaffen des Bauhaus‐Lehrers nach seinem Weggang vom Bauhaus bis hin zu seiner Emigration in die USA.

Mit „‚mein reklame‐fegefeuer‘. herbert bayer. werbegrafik 1928‐1938“ eröffnet das Bauhaus‐Archiv einen differenzierten Blick auf die werbegrafischen Arbeiten des ehemaligen Bauhaus‐ Lehrers Herbert Bayer (1900‐1985) in der Weimarer Republik und dem nationalsozialistischen Deutschland nach seinem Weggang vom Bauhaus. Mit seinen Arbeiten für die Firma Dorland war Bayer einer der erfolgreichsten und bestverdienenden Grafiker dieser Zeit. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Patrick Rössler von der Universität Erfurt anhand der umfangreichen Beständen aus dem Vermächtnis Herbert Bayers im Bauhaus‐Archiv. Sie ist vom 20. November 2013 bis zum 24. Februar 2014 im Bauhaus‐Archiv / Museum für Gestaltung zu sehen.

„Herbert Bayer ist vor allem durch seine am Bauhaus entstandenen werbe‐ und typografischen Arbeiten Vielen ein Begriff. Die Ausstellung beleuchtet nun ausführlich einen wenig beachteten Aspekt seines Schaffens. Sie zeigt damit die Gestaltungsfreiräume in der angewandten Kunst im Nationalsozialismus, aber auch deren Instrumentalisierung innerhalb der nationalsozialistischen Propaganda“, erläutert Dr. Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus‐Archivs.

Nachdem Bayer das Bauhaus verließ, führte er seine dort entwickelten Prinzipien einer modernen Werbegrafik in Berlin konsequent weiter. In der für ihn typischen Bild‐ und Formensprache mit ihrer charakteristischen Verbindung von Fotografie, Collage und Airbrush‐Illustrationen entwarf er von 1928 bis zu seiner Auswanderung in die USA 1938 hunderte Plakate, Buch‐ und Zeitschriftentitel, Werbeanzeigen und ‐broschüren. Zu seinen Auftraggebern zählten die Konsumgüterindustrie, Verlage sowie staatliche und staatsnahe Einrichtungen. Seine innovativen Gestaltungsideen stellte er ab 1933 auch in den Dienst der NS‐Machthaber. Nach seiner Emigration war Bayer erfolgreich als Art Director in den USA tätig und durch seine Arbeiten für die Bauhaus‐Ausstellungen 1938 im Museum of Modern Art, New York, und 1968 in Stuttgart eine der prägenden Figuren der Bauhaus‐Rezeption.

In der Ausstellung sind 75 Jahre nach Bayers Emigration rund 200 Werke zu sehen, die in ihrer Gesamtheit erstmals einen umfassenden Einblick in Bayers werbegrafische Tätigkeit in Deutschland nach 1928 geben: Aus seinem Haupttätigkeitsfeld der Wirtschaftswerbung sind zahlreiche Anzeigen und Plakate ausgestellt, die er als freier künstlerischer Leiter der Werbeagentur Dorland u.a. für Möbel‐, Kleidungs‐ oder Kosmetikhersteller entwarf.

Zugleich ist diese Ausstellung ein Beitrag zum Berliner Themenjahr „Zerstörte Vielfalt – Berlin 1933‐1938‐ 1945“.

„mein reklame‐fegefeuer“-Herbert Bayer
20. November 2013 bis 24. Februar 2014
Bauhaus Archiv/ Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
D – 10785 Berlin

(Foto: Bauhaus‐Archiv Berlin, Copyright: VG Bild‐Kunst, Bonn 2013)

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