Die Berliner Modewoche (Mercedes-Benz Fashion Week F/S 2014) näherte sich dem Ende zu, was die Besucher spätestens bei der magischen Show des in Rom studierten Designerduos realisieren mussten. Das Zelt blieb abgedunkelt, der „Vollmond“ flackerte schon hinter den Sternen, die mit den Taschenlampen des Publikums imitiert wurden. Doch an Schlaf war nicht zu denken, auch wenn alle erschöpft von einer sehr langen Woche waren. Das offizielle Zelt stand ein letztes Mal unter Spannung:
Die Zuschauer im Zelt am Brandenburger Tor wurden zu einer nie da gewesenen Kulisse – einem Lichtermeer, das plötzlich Teil des Schauspiels auf der Bühne wurde, da es gleichzeitig als Lichtquelle für die Präsentation der prunkvollen Frühjahr-Sommer-Kollektion diente.
Fahle, androgyne Gestalten schlichen anmutig in durchsichtigen Gewändern mit glänzenden Details aus Lederpailleten und kristallinem Kopfschmuck über den düsteren Laufsteg. Tragende Farben der Kollektion „Notturno“ sind Schwarz, Weiß, Nachtblau und Nudefarben. Ab und zu blitzte ein ausgeschnittener Rücken aus den engen Leinenjerseybodies hervor, zu denen gefärbte, voluminöse Pelze oder locker fallende Seidencapes getragen wurden. Auch bodenlange Roben aus Baumwollmousseline und ganze Kettenkonstrukte aus Lederpailletten sorgten für eine verzauberte und rebellische Stimmung zugleich. Verursacher der kollektiven Anspannung und des Gänsehaut-Feelings waren zudem die charakteristischen Models, die mit ihren tiefen Blicken und geisterhaften Bewegungen am Ende die geniale Vision Moga e Magos zu einem realen Geschehen machten.
(Text: Vanessa Huss – Fotos: Mercedes-Benz Fashion)
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