Wurlawy Spring Summer 2016

POTSDAM NOW – Wurlawy Spring Summer 2016

Wurlawy Spring Summer 2016 – Traditionelle Spreewaldtracht wirft ein ganz neues Bild.

Was für ein Berliner unvorstellbar ist, ließ die Designerin Sarah Gwiszcz nach ihrem Studienabschluss an der AMD 2012 in Berlin Wirklichkeit werden. Die Großstadt hinter sich lassend, kehrte sie wieder in ihre Heimat Brandenburg zurück. Von einem Projekt an der AMD mit dem Thema sorbisch Modern und ihrer Bachelorarbeit ,die ebenfalls auf dem Thema sorbische Trachten aus dem Spreewald, basierte, ließ sie sich inspirieren und gründete 2014 ihr eigenes Label „Wurlawy“.

Frei aus dem Sorbischen übersetzt bedeutet „ Wurlawy“ so viel wie „ wilde Spreewaldfrauen“, die in einer sorbischen Sage vorkommen.
Genau diese Wilde Ungezwungenheit präsentierte sie am 06.Juli 2015 auf der Potsdam Now. Zum Auftakt der vielseitigen Show, sollten sich die Besucher mit einer Spreewald Gurkenverkostung in Stimmung versetzten. Daraufhin ging es auch schon los. Über den Runway schwebte eine Symbiose von Tradition und Moderner tragbarer Mode. Sie hauchte der typischen Spreewaldtracht neues Leben ein und kapitulierte sie in die heutige Zeit.

Von modernen, linearen, oversize Schnitten bis hin zu Highwaist Röcken in Kombination mit Crop tops, in einer Auswahl an einer lebendigen und gut gewählter Farbpalette, fanden unter anderem auch legere Pullover mit Kapuze kombiniert mit Shorts einen Platz in ihrer Kollektion.

Sie veranschaulicht ihr modisches Können, nicht nur mit dem Einsatz von modere Schnittkunst und der Auswahl von einem lebendigen Farbspektrum, sondern vor allem, mit dem stilsicheren Einsatz von traditionellen Elementen der sorbischen Tracht. Der Grundton bildet immer der typische Blaudruck, der durch ein altes Färbeverfahren entsteht. Dort lässt sich das Weiße Muster auf den blauen Stoff drucken. Dies wurde auch an diesem Abend auf dem Catwalk immer wieder aufgegriffen.
Als Höhepunkt der Show, präsentierte Sarah Gwiszcz uns ein zauberhaftes, weißes von der Tracht angehauchtes Brautkleid, das das Publikum in Stauen versetzte. Wie ein leichter Windhauch schwebte die Trägerin über den Catwalk und präsentierte das Kleid mit Anmut und Selbstsicherheit.

Zu guter Letzt zeigte sich die Designerin noch selbst, Begleitung von zwei ihrer Models, auf dem Laufsteg um ihren Applaus entgegen zu nehmen. Und trotz dem kleinen technischen, musikalischen Missgeschick schienen die Besucher begeistert zu sein.
Zum Abschluss muss man noch erwähnen, dass die typische sorbische Tracht aufwendig und Kostbar ist und nur zu besonderen Gelegenheiten meist handgefertigt werden.

Sarah Gwiszcz ermöglicht der Trägerin mit ihren Modellen die alltagstaugliche Identifikation mit ihrer Heimat, ohne die Tracht in ihrer Besonderheit zu nehmen.

Autor: Vivien Engel – Fotos: KOWA-Berlin / Alexandru Herca

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