Style! It! Takes! 2014- Auf der Suche nach dem etwas anderen Fashion-Event

Style! It! Takes! 2014- Auf der Suche nach dem etwas anderen Fashion-Event zur Berliner Fashion Week

Während der Zeit der Fashion Week, wird man mit der Vielfalt der Mode konfrontiert. Mal begegnet sie einem total verrückt und experimentell, wie beispielsweise die See Fashion- Modenschau der Berlin Weißensee Hochschule, mal eher schlicht und konventionell, wie bei HolyGhost und Isabell de Hillerin. Ein Fashion Event fern ab der Konvention, des Normalen zu gestalten, war Ausgangspunkt der Style! IT! Takes! – Veranstaltung, die am 12. Juli 2014 in der Panke in Berlin- Wedding stattfand. Die Frage, nach dem Anderssein beschäftigt viele. Viele wollen sich nicht anpassen, sie bevorzugen eine andere Art zu leben, zu essen und sich zu kleiden. Nach einer Woche Fashion Week, waren wir gespannt, was denn das andere Modeevent zu bieten haben würde, und machten uns auf die Suche.

Der Veranstaltungsort der Style! It! Takes!- Show- die Panke, war nicht leicht zu finden. Man musste sich erst durch ein kleines Labyrinth an Hinterhöfen durchschlagen, bis man sie fand. Die Panke wurde vor ca. 2 Jahren eröffnet und bildet eine Art alternatives Kulturzentrum für Musiker, Künstler und Leute, die Lust am Feiern haben. Graffitis und kaputte Fenster zieren das äußere Erscheinungsbild, ebenso, wie Kreidebotschaften auf dem Hof. Auch innen ist es, wen wunderst, unkonventionell: alte Ohrensessel mit Blumen-Samtbezug, beklebte Säulen, teilweise gestrichene Wände und Räucherstäbchen. Eine sehr ungewöhnliche Location für ein Fashion- Event. Auf jeden Fall anders, aber nicht der passende Ort, für solch ein Event- jeder andere Ort in Berlin hätte es auch getan oder wäre sogar besser geeignet. Es fehlte dem Ganzen an Charme und Atmosphäre- da halfen auch keine Räucherstäbchen. Die Suche nach dem etwas Anderen wurde fortgesetzt.

Normalerweise ist eine Fashion-Show oder ein Fashion-Event gut organisiert- jeder weiß, was er zu tun hat. Die Catwalk-Choreographie und die Location steht, und die Startuhrzeit wird versucht einzuhalten. Bei dieser Veranstaltung, dauerte es seine Zeit, bis man ungefähr wusste, wie der Abend verlaufen würde. Nach langem Warten, wurde die Modeveranstaltung von der Organisatorin eingeleitet- im Garten des Kulturzentrums. Dieser war, muss man sagen, nicht sehr geeignet für eine modische Veranstaltung, bot er doch rein optisch keinerlei Highlights: eine Bar, ein paar Holzbänke mit Samtkissen, ein altes Auto mit Wohnwagen und Pfützen auf dem Gehweg. Das einzige, was einigermaßen thematisch zu passen schien, waren die Kleider, die vorgeführt wurden: Vilorija Blume Sommer Kollektion 2014, der Designerin Jelena Vujanovic. Passend in sofern, dass sich das Wort Blume und Garten etwas besser verstehen, als Mode und Pfütze im Hinterhofgarten- wenn es nicht gerade Werbung für Gummistiefel ist.
Die gezeigten Abendkleider, der Designerin Jelena Vujovic, waren von ihrem Design und ihrer Formsprache wenig überzeugend. Sie waren nicht anders- eher klassisch und konventionell: knielange Säume, tiefe V-Ausschnitte im Rücken- und Aussschnittbereich, Rundhals- und Carmen-Ausschnitte, Volants, und Rosenblüten-alles schon mal gesehen. Die verweneten Materialien, wie Seide und Perlen in Pink, Rosa, Gelb, Schwarz, Rot und Blau, waren ebenso wenig anders.
Als nächstes folgte eine Performance, die weder eine Fashionshow war, noch zu diesem Thema passte. Sie gehörte in die Kategorie Swingerparty oder Christopher Street Day: Ein “Pony”, gekleidet in: Lederbändern und Nippel Pasties, Tanga, Pferdeohren und Pferdeschwanz am Kopf und am ‘Hinterteil’, Lederstulpen, hufenähnlichen Platteau-Heels und Zaumzeug, und seine Dompteuren, in: Strumpfhosen, Shorts und einem Blazer, näherten sich den Zuschauern. Das “Pony”war nicht folgsam und musste seine Lektion mit der Gerte und einem gewöhnlichen Industrietacker lernen, mit dem es zum Höhepunkt der Darbietung Spielkarten an das blanke Hinterteil getackert bekam. Das war fast das Aufregendste der ganzen Veranstaltung, die für uns in keinem Zusammenhang mit der Berliner Fashion Week stand. Allerdings hätte man sich den Besuch dieser ganzen Modeveranstaltung sparen können. Das konzeptschwache Programm überzeugte in keiner Sparte. Wenn man es wirklich ernst meint, mit der etwas anderen Inszenierung der Mode zur Berliner Fashion Week, sollte es trotz unkonventionellen Tendenzen in einem professionelle Rahmen gehalten werden. Es bedarf schon etwas mehr, als nur die Lust an Skurrilität.

Autor: Carmen Faust — Fotos: KOWA-Berlin/ Stefan Barth
Style! It! Takes! 2014

Style! It! Takes! 2014 – Fotos

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