European Fashion Award FASH 2017 – Studenten auf Profiniveau

Es ist also soweit, der Startschuss ist gefallen und der Terminkalender ist gefüllt. Schließlich hat die Fashionweek für die Frühlings- und Sommerkollektionen 2018 begonnen. Eins der ersten Events dieses Jahr war der European Fashion Award FASH 2017 für Nachwuchsdesigner und Modestudenten rund um den Globus. Dieser findet an keinem geringerem Ort als dem Bodemuseum in Berlin-Mitte statt, eine selten schöne Location.

In der Eingangshalle werden alle Gäste mit Weißwein und Sekt begrüßt, bevor es durch einen langen Gang zum Ausstellungsraum geht. Hier findet man die Kollektionen der Wettbewerber. Von den ehemals 205 Studenten aus 29 Ländern, welche mit ihren verschiedenen Interpretationen zum Thema Social Media gegeneinander angetreten sind, sind nur noch die sechs vorzufindenen Finalisten übrig. Bevor es allerdings zum Hauptevent, der Preisverleihung mit einem Preisgeld von 2500 Euro für die Erstplazierten kommt, wird eine kurze Rede von Joachim Schirmmacher, dem Veranstalter, gehalten. Er freut sich über die hier vorherrschende Internationalität und betont die Bedeutung der Mode als Überschreiter von Ländergrenzen.

Die Finalisten sind in zwei Kategorien aufgeteilt: Die Semesterarbeiten und die Abschlussarbeiten, für diejenigen Studenten, welche das Studium in diesem Semester beendet haben. Platz Drei der Semesterarbeiten belegt Andreas Stang, dem mit dunkler Farbpalette und aufwändigen Metallverzierungen auf langen Mänteln ein Kommentar zur Prunksucht und Prestigebedürfnis der Social-Media-Generation gelingt. Platz Zwei konnte Lea Schweinfurth belegen, die, so die Jury, eine Kollektion voll von Poesie und Persönlichkeit mit dem Hang zur Übertreibung präsentierte. Siegerin der ersten Kategorie war Hannah Kleber aus Hamburg, deren Thema Schutz im Sturm der sozialen Medien war. Mäntel und Jacken mit übergroßen Stehkragen in Navy, Grau und Schwarz können hier mit authentischem Hamburger Flair überzeugen.

Sonja Litichevskaya ist Highlight der Ausstellung

Weiter geht es mit den Abschlussarbeiten. Platz Drei in dieser Kategorie ist Livia Honus, die mit der Kollektion „Face-to-Face“ die Tendenz zur Selbstdarstellung aufgreift. Eine Farbpalette beherrscht von Violett und Dunkelblau, dazu viele Muster, die, passend zum Thema, an Gesichter und Augen erinnern sollen. Die Silbermedialle geht an Katja Skoppek mit „Schutz und Geborgenheit in schwierigen Zeiten“. Ähnlich wie Hannah Kleber findet man auch hier schlichte und lange Mäntel in überwiegend Schwarz und Weiß, die selbst einem berliner Winter standhalten würden.

Das eindeutige Highlight der Ausstellung war jedoch die Designerin Sonja Litichevskaya, die folgerichtig den ersten Patz machte. Ihre Kollektion „Reconstructed Contrasts“ punktet mit einer bunten Farbpalette in Grün, Rot und Blau. Das Wort Colour-Blocking wird hier groß geschrieben. Nach eigener Aussage sollen ihre Designs einen ermutigenden Blick in ein positives Zukunftsbild geben. Die Einflüsse des russischen Kontruktivismus sind hier deutlich spürbar. Es lohnt sich definitiv sich den Namen Sonja Litichevskaja zu merken, von der 28 Jährigen können wir noch Einiges erwarten.

Autor: David Schneider – Fotos: PR
#FASHberlin

European Fashion Award FASH 2017 – Impressionen

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