Vor wenigen Minuten ist die erste Folge Fashion Hero über den Bildschirm geflimmert. Leider war die groß angepriesene und viel beworbene Castingshow, eher eine schlecht getarnte Verkaufssendung für mittelmäßig kreatives Design.
In der Pro7 Produktion müssen die Kandidaten jede Woche Entwürfe anfertigen. Dafür haben sie nur zwei Tage Zeit; im Anschluss präsentieren sie ihre Outfits in einer Modenschau vor drei professionellen Einkäufern von Modehäusern. Die besten Stücke kommen noch in der Nacht nach der Ausstrahlung in den Handel.
Dabei waren Anne Rech für Asos, Ex-Chefredakteurin Petra Winter für S.Oliver und André Maeder für Karstadt vor Ort, leider bot die Jury nur für sehr kommerzielle Teile Geld und hatte nicht wirklich den Mut auf Individualität und herausragende Kreativität zu setzten und diese zu unterstützen.
Nehmt euch zurück, passt euch den Mainstream an und beschneidet eure Ideen bis nichts mehr davon übrig ist? Nur dann, so wird signalisiert, ist es verkäuflich.
Gerade in einer Zeit, wo es wichtiger denn je ist seine Individualität auch durch seinen persönlichen Bekleidungsstiel zu unterstreichen und hervorzukehren, werden wir immer mehr überflutet von, langweiliger, gleichförmiger Kommerz-Mode, die dem stetig wachsenden Bedürfnis nach persönlichem Ausdruck immer weniger gerecht wird!
Dieses Sendeformat ist gekünstelt und unterkühlt und auch die Chef Jurorin Claudia Schiffer, ließ am heutigen Abend keine Funken überspringen.
Als bekanntester Teilnehmer unter den Designern ist Marcel Ostertag zu nennen, er zeigt regelmäßig auf der Mercedes-Benz Fashionweek in Berlin seine Kollektionen und hat schon einige Preise für seine Mode erhalten. Seine Modelle wurden von Karstadt erworben, nach dem Asos sie unverständlicherweise nicht kaufen wollte.
Schade ist auch, dass die Teilnehmerin Cansu Perktas mit ihren Modellen kein Angebot erhalten hat. Ihre Kreationen zeugten von sehr viel Stilbewusstsein und Geschmack und hatten das besondere etwas.
(Text: Rosa Biazzo – Fotos: © ProSieben/ Richard Hübner)
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