Am 03. Juli präsentierten die besten AbsolventInnen der HTW Berlin im Rahmen der Neo.Fashion 2024 ihre beeindruckenden Abschlusskollektionen im Atrium Tower. Die Kernthemen der Show waren die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Sein und Emotionen, sowie der Zukunft.
Zurück in die Zukunft
Zeitgemäß an aktuellen Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz orientiert, sowie auch passend zur offenstehenden Zukunft der Nachwuchsdesigner stand die ganze Show unter dem inoffiziellen Thema Zukunft. Anna Weithenauer zeigte mit „laerm – a vision for the future” Looks, die scheinbar nicht von dieser Welt waren. Glänzend schwarze und metallic Puffer Jackets über eng anliegenden Sets, sowie reflektierende Schoner an Armen oder Beinen wurden perfekt ergänzt um futuristisch geformte, abgedunkelte Sonnenbrillen und Gesichts-Schilde.Auch zukünftige Materialien spielten eine Rolle bei Marlene Raymakers Kollektion „MYCELIUM INTERWOVEN“. Bestehend aus Pilzfasern designte sie elegante Anzüge und Kleider in schwarz-beige und rot.
Ein roter Faden zieht sich auch bei den Themen Zeit und Wandel durch die Show: Auf den Wandel im Handwerk konzentrierte sich die Strickkollektion „Handwerk – Wandel – Zeit“ von Annemarie Rinckens, die etablierte Handarbeitskunst neu interpretiert. Asel Serkebaevas „ >>Zeit<<“ bezog Zeit eher auf eine Phase der Selbstfindung und präsentierte einen Materialmix, der Metallic-Stücke wie Handschuhe, Jacken und ein Headpiece perfekt mit fließenden glänzenden Stoffen in schwarz, weiß und blau kombinierte, obwohl diese Materialien so kontrastreich sind. Wie sich Zukunft und Vergangenheit verbinden lassen, zeigt Merle Marx mit „REPLICA – The Future has an Ancient Heart“, in dem sie sehr traditionelle Schnitte wie Puffärmel, Rüschen, Stulpen und gestrickte Kappen mit futuristischen Elementen bestehend aus einem rollenden Kleid, Schuhen mit geformten Delfinen oder Rollen verbindet.
Wut, Müdigkeit und Glücksgefühle
Bei der Neo.Fashion. 2024 – HTW Graduates Show wurde es auch emotional: Johanna Borlinghaus fragte mit „Furore – Wut ist wie Wasser“ wortwörtlich als Print auf einem Chiffon-Kleid, was Wut ist und lies ihr erstes Model stampfend in übergroßen Fellstiefeln einlaufen.
Inspiriert durch Schlaflosigkeit entwarf Liv Sillinger „Insomnia“ und setzte sich auf abstrakte Weise mit dem belastenden Thema auseinander. Ein Acrylkorsett lässt Sand im Inneren rieseln, der an die vergehende Zeit während des Wachliegens erinnert und auf einem Anzug sind perlmuttfarbene Tränen aufgenäht.
Zum Abschluss der Graduates Show lässt Marina Gabiola Arizmendiarrieta mit “Girlfluid: genderless fashion with a girly aesthetic” Glücksgefühle aufkommen. Das erste Model pustet Seifenblasen über den Laufsteg und ein zweites trägt einen silbernen Herzluftballon mit sich. Pink, lila und neongelb als Kernfarben, sowie schwingende Silhouetten mit Rüschen und Schleifen runden das Gesamtwerk ab.
Insgesamt präsentierten 11 Hochschulen ihre Abschlusskollektionen, darunter auch die Hochschulen AMD und die Macromedia Berlin. Fashionstreet-Berlin gratuliert allen AbsolventInnen zu einer gelungenen Show und wünscht alles Gute für die Zukunft in der Modewelt.
Autorin: Franziska Greiner – Fotos: Defrance.Images
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