Neonyt Herbst Winter 2019

Neonyt Herbst Winter 2019 – Kann Mode nachhaltig sein ?

Mode ist dreckig, beginnend von den Rohstoffen die verwendet werden, über die Herstellungsbedingungen, die Lieferwege und endend mit den wachsenden Müllbergen. Momentan hat die Modeindustrie den zweitgrößten CO2-Fußabdruck und kommt somit direkt nach der Erdöl-Industrie. Dass sich etwas ändern muss ist somit sicher, doch um diesen Wandel umzusetzen ist von Seiten der Mode-Unternehmen, Produzenten aber auch den Konsumenten tatkräftiger Wandel nötig. 

Diese ganz andere Sicht auf die Mode, war ein Aspekt der im Rahmen der diesjährigen NEONYT-Messe thematisiert wurde. Aber es wurde auch aufgezeigt wie dieser notwendige Wandel ermöglicht werden kann. Die NEONYT fand vom 15.-17. Januar 2019 statt und ist ein wesentlicher Bestandteil der Fashion Week Berlin.  Das neue Format NEONYT ersetzt die Ethical Fashion Show Berlin und den Greenshowroom. Sie entstand unter Leitung der Messe Frankfurt und  der Name setzt sich aus dem altgriechischen und dem schwedischen Wort für ‚neu‘ aber auch ‚jung‘ und ‚revolutionär‘ zusammen.

Die Messe Neonyt Herbst Winter 2019 fand in den Hallen des Kraftwerks Berlin statt. Wobei in der unteren Etage die ausstellenden Brands in die Gruppen URBANVIBE, GREENSHOWROOM und MODERNCASUAL zusammengefaßt wurden. Die mittlere Ebene stellt mit der KNOWLEDGE LOUNGE die Verbindung zum obersten Stockwerk her und bietet zusätzlich ein Raum für Diskussionen. Ganz oben ist der ‚SHOWCASE FOR CHANGE‘ sowie ein weiterer Konferenz Bereich. 

verschieden, doch durch das Ziel vereint

Insgesamt sind 150 Aussteller auf der Messer vertreten, von großen Labels wie Ecoalf, Langerchen oder Melawear über kleinere Labels wie Dancefiber. Dabei werden verschiedenste Zielgruppen angesprochen. So richtet sich ‚Humornoir‘ an Kunden der höheren Preisgruppe und gestaltet luxuriöse Taschen, welche komplett vegan sind und in Italien in kleinen Manufakturen hergestellt werden. Dagegen zeigt PAT GUZIK, dass Mode aus Polen genau den Trend der jungen Generation treffen kann. Dabei werden mit Illustartionen von ‚Mateusz Kolek‘ gearbeitet und bunte Langarmshirts, Caps, Bauchtaschen bis hin zu Socken bedruckt.

Wer bereits bekannte nachhaltige Marken wie Langbrett, Luxaa oder Ecoalf schon kennt, freut sich über deren Neuigkeiten und Entwicklungen. Luxaa arbeitet nun mit einem sehr jungen und innovativen Team, bekannt durch den aus Tyvek® bestehenden Mantel, hat das Label in der Zwischenzeit mit vielen neuen Materialien gearbeitet. So zeigen sie einen Gürtel aus Holz und mit 3D-Druck erstellten Schmuck. Doch durch das frische Designer-Team können wir uns in Zukunft auf Mode auch für jüngere Konsumenten freuen.

Plattform für neue Innovationen

Im SHOWCASE FOR CHANGE, Craft, SOURCING und KNOWLEDGE LOUNGE zeigen die Aussteller, wie es bestehenden und neuen Designern möglich gemacht wird durch neue Innovationen ihre Produkte umweltfreundlicher zu machen. So ist mit Circular.Fashion eine Plattform für Designer und Produzenten vertreten, welche es ermöglicht Informationen über zirkuläre Materialien und Produktionen zu erhalten.

Auch Tencel hat einen Stand, unter dem Markennamen Tencel verbirgt sich der eigentliche Lyocell-Stoff, welcher aus asiatischem Eukalyptusholz hergestellt wird und biologisch abbaubar ist. Tencel ist somit ein Beispiel, wie der Ersatz von dem Umweltsünder Baumwolle möglich ist. Bei genauerem Hinblick lässt sich auf der Messe immerwieder Tencel in den Kleidungsstücken finden wie unteranderem auch bei Luxaa.

Deutschland steht für Nachhaltigkeit

Viele Marken sind neu auf der Fashion Week und kommen aus unterschiedlichsten Ländern. Ob aus Frankreich, Finnland oder Schweden sie alle wollen in Deutschland Fuss fassen, in Deutschland sei die Nachfrage nach nachhaltiger Mode groß. Andersrum erzählt Nina von Degree Clothing, dass ihr Publikum durch ihre Präsenz auf Berliner Messen, internationaler geworden ist.

Während den drei Tagen fanden in drei Räumen interessante Diskussionen statt, welche sich mit unterschiedlichsten Aspekten umwelt- und sozialfreundlicher Mode befassten. Dabei wurden genaue Produktionswege und Materialien unter die Lupe genommen, aber auch diskutiert inwiefern der Wandel mit Bildung ermöglicht werden kann, bis hin zu der Paradoxität von nachhaltigen Influencern.  

Im Gesamtbild hat die Messe mal wieder bewiesen wie viel noch zu tun ist und wie schwierig die Umsetzung ist. Aber am Ende geht der Besucher mit einen guten Gefühl raus, denn hier wurde mal wieder bewiesen der Wandel ist möglich.

Autor: Luise Zimmermann – Fotos: Luise Zimmermann

Neonyt Messe Herbst Winter 2019 Berlin – Impressionen

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