SCHOSSGEBETE: Charlotte Roche’s zweite Romanverfilmung
Nach FEUCHTGEBIETE (2013) kommt SCHOSSGEBETE am 18. September 2014 in die Kinos. Der Film basiert auf dem autobiografischen Roman von Charlotte Roche, in dem sie ihre traumatische Erfahrung mit dem Tod ihrer drei Geschwister am Tag ihrer Hochzeit verarbeitet.
Unsere Rezension und Filmbilder finden sich weiter unten im Text.
SCHOSSGEBETE Inhalt
Elizabeth Kiehl (Lavinia Wilson) hat mehr Spleens als andere Frauen Schuhe. Seit einem schweren Unfall in der Familie liegt die junge Frau immer auf der Lauer, ist immer kontrolliert, immer aufs Schlimmste gefasst. Elizabeths Rachegedanken, Verfolgungswahn, Schuldgefühle, ihre Angst vor Fahrstühlen, Zügen oder dem Einsturz ihres Hauses sind Themen der Sitzungen bei Frau Drescher (Juliane Köhler) – und natürlich der Sex mit ihrem Mann Georg (Jürgen Vogel). Therapie gehört genauso zu ihrem Alltag wie Kindererziehung, Biokost und gemeinsame
Bordellbesuche mit Georg. Ihr entschlossener Spagat zwischen all den verschiedenen Ansprüchen ist nicht
leicht, aber zum Glück ist Elizabeth mit reichlich Witz und einer großen Portion Selbstironie gesegnet … (Quelle: Constantin Film)
SCHOSSGEBETE Trailer
SCHOSSGEBETE Wissenswertes
Sönke Wortmann (DER BEWEGTE MANN, 1994) führte Regie. Oliver Berben, Sohn von Schauspielerin Iris Berben, schrieb das Drehbuch und produzierte mit.
Hier geht’s zur Film-Website: SCHOSSGEBETE
SCHOSSGEBETE Besetzung
Elizabeth Kiehl Lavinia Wilson
Georg Kiehl Jürgen Vogel
Frau Drescher Juliane Köhler
Stefan Loss Robert Gwisdek
SCHOSSGEBETE Rezension
Ich ging in den Film ohne mich vorher erkundigt zu haben, welches Drama dahintersteckt – mit das schlimmste Drama: Tod, Leid, Gebrechen, Verlust. Daran krankt Elizabeth Kiehl (Lavinia Wilson), der die traumatische Erfahrung der Roman-Autorin Charlotte Roche eingepflanzt wurde. Charlotte Roche’s Romanvorlage SCHOßGEBETE enthält ihre dramatische Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn nahe Familienangehörige bei einem Verkehrsunfall getötet und schwer verletzt werden. Und Ja! Das ist ganz schlimm und niemand kann da mitreden, der das nicht selbst erlebt hat. Muss ich jetzt den Film super finden, weil sich aus Pietät eine abweichende Meinung verbietet? Nein! Die Filme unserer Zeit verarbeiten ausnahmslos Dramen, Leid und Elend. Manche Verfilmungen menschlicher Abgründe sind gut, manche nicht. Für mich zählt SCHOSSGEBETE zu Letzteren. Der Film bietet neben sehr vielen Klischees ein bisschen Sex – das schon mal angemerkt, falls sich einige viele darauf freuen, nackte Tatsachen zu sehen zu kriegen. SCHOSSGEBETE langweilt so ziemlich schnell von Beginn an. Je mehr Schauspielerin Lavinia Wilsonist mit den Augen rollt und Jürgen Vogel zusehends tiefer in einen Valium-Rausch zu rutschen scheint, desto nervtötender wirken die aufgesetzten Hysterien einer Frau, die insgeheim den folgenden Wunschtraum hegt: Wenn sie weiterhin Sex mit ihrem Mann und einer fremden Frau hat, wird sie belohnt mit Sex mit ihrem Mann und einem fremden Mann. Ganz nach dem Motto »Ein bisschen bi schadet nie« genießt sie sichtlich in vollen Zügen das Küssen der fremden Frau. Was soll dann aber Sekunden zuvor der vorwurfsvolle Unterton, sich in einer Rolle maskulin hinein dominiert zu sehen? Das passt nicht und diese Unlogik durchzieht den ganzen Film.
Ich schätze Charlotte Roche’s Kampf gegen die Bild-Zeitung, dass sie sich für ihr Geschlecht stark macht und es versteht, ihre Lebenserfahrung ganz erfolgreich in Bücher zu packen. In diesem Sinne: Besser das Buch lesen.
das Buch zum Film
SCHOSSGEBETE Filmbilder
Wer jetzt Spannung pur empfindet, für den ist SCHOSSGEBETE genau richtig.












SCHOSSGEBETE Kinostart: 18. September 2014
Autor: Caspar Keller
5*: Bedeutendes Kino (sehenswert)
4*: Großes Kino (beste Unterhaltung)
3*: Gutes Kino (gute Unterhaltung)
2*: Kleines Kino (okay)
1*: Schlechtes Kino (besser ein Buch lesen)
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.