Freitag, der 13. Was für viele Menschen ein verhasster Tag ist, an dem sie am liebsten nicht das Haus verlassen wollen, war dieses Jahr ein wahrer Freudentag für alle Gäste und Preisträger des 29. Teddy Awards. Die queere Preisverleihung der Berlinale fand in der Komischen Oper in Berlin-Mitte statt.
Der Teddy Award 2015 ist ein schwul-lesbischer-Filmpreis und findet einmal jährlich in Berlin statt. Zahlreich waren die Gäste aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik und ebenso die Preisträger, die für verschiedene Filmdarbietungen geehrt wurden – Allen voran der Schauspieler Udo Kier, der den Special Teddy Award für sein Lebenswerk erhielt. Seine Dankesrede begann er mit mit der Erklärung des Begriffes ‘queer’ und zitierte dabei Wikipedia: “Queer ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen.” Amüsiert lächelte Udo Kier dazu und meinte scherzhaft: “Das klingt doch ganz gut.” Denn wenn man eines über den deutschen Schauspieler sagen kann, dann, dass er aus der Norm fällt – Er spielte in über 160 Filmen mit und erlangte auch in Hollywood großen Ruhm und Anerkennung, obwohl das – nach eigenen Angaben – nie sein Ziel war.
Der Teddy Award 2015 wurde im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin in den Kategorien
- bester Spielfilm,
- bester Dokumentar/Essayfilm,
- bester Kurzfilm,
- Jury Award
- Special Teddy Award 2015 für die künstlerische Lebensleistung an herausragende Persönlichkeiten
Den Preis für den besten Spielfilm erhielt dieses Jahr der Regisseur und Schauspieler Sebatián Silva für seinen Film Nasty Baby, in dem es um den Kinderwunsch eines homosexuellen Pärchen geht. Die Handlung zeigt, wie die beiden Protagonisten immer mehr von dem Drang, Eltern zu werden, besessen sind. Als bester Dokumentarfilm wurde El hombre nuevo / The new man von dem Direktor Aldo Garay geehrt. Der Film handelt grundlegend von der Trans Community in Uruguay und die dort herrschenden Spannungen zwischen Religion, Gender und sexueller Identität in Lateinamerika. Anschließend wurde der beste Kurzfilm prämiert. Der Film San Cristóbal / Saint Christopher spielt im Süden Chiles und handelt von der Begegnung zweier junger Männer. Das Dorf, in dem die Handlung stattfindet, rebelliert gegen die Liebe der beiden. Es geht soweit, dass das homosexuelle Paar um sein Leben fürchten muss und dabei immer wieder zwischen Hoffnung und Todesangst hin und herspringt. Der Film Stories of our Lives gewann den Jury Award. Dieser Award ging an Jim Chuchu. Die Jury des Teddy Award sprach davon, dass der Film zwar in keine andere Kategorie passe, dafür aber besonders bewegend sei.
Den festlichen Abend moderierte der TV-Moderator Jochen Schropp. Galant führte er die Gäste durch das Programm, das zwischen Laudatio und Preisvergebung und variierenden kleinen Auftritten verschiedener Künstler abwechselte. Die Preisverleihung an sich dauerte etwa zwei Stunden, verlief allerdings äußerst kurzweilig. – Das fanden sowohl Preisträger, als auch Gäste. Unter ihnen waren natürlich viele Prominente, wie der Fußballspieler Thomas Hitzlsperger, die eigentliche Aufmerksamkeit galt aber den Transvestiten und Drag-Queens, wie Gloria Viagra, ein Star im Berliner Nachtleben. Sie kam in einem hautengen, schillernden Paillettenkleid mit Zebra-Print. Es stammt aus ihrer eigenen Kollektion. Anschließend tanzte sie damit auf der Aftershowparty im SchwuZ, einem bekannten, renommierten Schwulenklub. Alle Gäste und Preisträger waren dazu herzlich eingeladen.
Text: Nathalie – Fotos: KOWA-Berlin/STYNG
Teddy Award 2015
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