THE EQUALIZER: »Guts Over Fear«
Denzel Washington ist einer der Schauspieler, die sich scheinbar nicht verstellen. Was sie verkörpern sind sie selbst – zumindest, was Gestik und Mimik angeht. Ob TRAINING DAY (2001), MANN UNTER FEUER
(2004), AMERICAN GANGSTER
(2007) oder im sehenswerten Film FLIGHT
(2012), Denzel Washington trägt sich selbst als Maske: Grimmig ernst oder charmant lässig, aber immer mit sehr viel Pathos.
Unsere Rezension gibt’s weiter unten sowie weitere Filmbilder.

THE EQUALIZER Soundtrack »Guts Over Fear« by Eminem feat. Sia
THE EQUALIZER Inhalt
Robert McCall (Denzel Washington) geht seiner Arbeit nach. Als Baumarktangesteller ähnelt jeder Tag dem nächsten. Er ist ein ruhiger, besonnener, hilfsbereiter Kollege und alle mögen ihn. Privat lebt er zurückgezogen in seiner spatanisch eingerichteten Mietswohnung. Er wirkt stets diszipliniert, aufmerksam und belesen. Das fällt auch der jungen Prostituierten Teri (Chloë Grace Moretz) auf und es gefällt ihr, weil McCall wie ein Fels in der Brandung wirkt, wohingegen ihr Leben eher einem abbrennenden Streichholz gleicht. Beide freunden sich an. Dann wird Teri krankenhausreif geschlagen, von Typen, die nicht ganz so diszipliert, aufmerksam und belesen sind. Robert McCall bedient sich seiner besonderen Fähigkeiten, die er vor der Zeit im Baummarkt erlernt hat und sorgt für einen fairen Ausgleich. Denn er ist der Equalizer.
THE EQUALIZER Trailer
THE EQUALIZER Wissenswertes
Regie führte der sehr erfahrene Regisseur Antoine Fuqua, bekannt für Filme wie TRAINING DAY und SHOOTER
.
THE EQUALIZER Besetzung
Robert McCall Denzel Washington
Teddy Marton Csokas
Teri Chloë Grace Moretz
Ralphie Johnny Skourtis
Masters David Harbour
Mandy Haley Bennett
Brian Plummer Bill Pullman
Susan Plummer Melissa Leo
THE EQUALIZER Rezension
»Zwei Tage sind wichtig im Leben: Der Tag Deiner Geburt. Und der Tag, an dem Du erkennst, warum.« – Robert McCall (Denzel Washington).
Mit diesem Spruch fängt THE EQUALIZER richtig gut an und, das sei auch schon gleich verraten, der Film kann dieses grundsolide Niveau über die Gesamtlaufzeit von knapp über 2 Stunden halten. Sicher! Die zentrale Handlung um den alten Mann und die junge Prostituierte (Anlehnung an »Der alte Mann und das Meer«, ein Buch, das McCall nachts so gerne im Diners liest) kommt ziemlich gekünstelt daher, und ja, es wird nicht so sehr tief im Charaktertopf geschürft, und so tragen die miesen, nichtsnutzigen Gewalt-Proleten, von denen es eine Menge in THE EQUALIZER gibt, keine würdevolle Hintergründigkeit. Aber hey, Drehbuchautor Richard Wenk ist bekannt für bergseeklare Stories – immerhin entspringen seiner Feder Filme wie THE EXPENDABLES 2 und THE MECHANIC
(mit Jason Stetham), aber auch 16 BLOCKS
(mit Bruce Willis).
Marton Csokas (SIN CITY 2 – A DAME TO KILL FOR) als Teddy ist in diesem Sinne hochstilisiert zu einer herzlosen „Hure“ der russischen Mafia – und absolut sehenswert. Denzel Washington verkörpert dem gegenüber den die Sekunden zählenden USA-Elite-Baumarkt-mit-Herz-Gentleman in seiner reinsten Form, dass es schon an die Schmerzgrenze gereicht, sich aber statt Schmerz eine banale Freude einstellt, die einen tief im Innern kitzelt ob der Chancen, die sich ergäben, wenn es denn nur möglich wäre.
Alles in allem wirkt THE EQUALIZER wie eine (unbedingt nicht allzu ernstzunehmende) Comicverfilmung und es würde mich nicht wundern, wenn Denzel Washington alias THE EQUALIZER zurückkehrt.


THE EQUALIZER Kinostart: 09. Oktober 2014
Autor: Caspar Keller
5*: Bedeutendes Kino (sehenswert)
4*: Großes Kino (beste Unterhaltung)
3*: Gutes Kino (gute Unterhaltung)
2*: Kleines Kino (okay)
1*: Schlechtes Kino (besser ein Buch lesen)
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