In einem Gewerbehof, etwas versteckt, bildet sich eine lange Schlange vor der Location TRAUMABARUNDKINO in der Heidestr. 50. Das Publikum ist topmodisch, ein bisschen düster, ein bisschen verrückt, was aber gut zum Event passt. Im Raum der Show gibt es nur noch wenige Stehplätze und alle versammeln sich um ein großes Rechteck auf dem Boden. Die Musik ist tief und vibriert durch den ganzen Körper, die Beleuchtung spärlich und die Luft neblig. Man fühlt sich ein wenig an das Berghain erinnert, nur etwas kleiner.
Einzigartige Show Performance im TRAUMABARUNDKINO
Als die Show anfängt, ist noch nicht ganz klar, worum es genau geht. Aus dem Off stimmen Tänzer einen Sprechgesang an, den sie während der ersten Performance weiterführen. Dabei wird die Mode nicht laufstegmäßig gezeigt; die Tänzer bewegen sich in einer abstrakten Choreografie. Die verschiedenen Teile der vier Modedesigner sind in Dauerbewegung und werden fließend präsentiert. Hört ein Tanz auf, gleitet er in den nächsten über. Präsentiert werden sollen ausgewählte Pieces der vier jungen Modedesigner Olga Khristolyubova, Johanna Liebl, Don Arentino und Maria Miottke.
Aufstrebende Modedesigner aus Berlin
Olga Khristolyubova
Zuerst wird dabei die Kollektion der Modemacherin Olga Khristolyubova gezeigt. Die Designerin setzt sich mit der Frage auseinander, wie Verletzlichkeit und Aggressionen zusammen passen können. Dies zeigt sich in der Kollektion, die ein Mix aus Militäruniformen mit großen Cutouts und weichen, femininen Materialien ist.
Johanna Liebl
Daran anschließend sieht man die Master-Abschluss Kollektion “Glimpse” der Designerin Johanna Liebl, die mit Licht, Schatten und sich verflüchtigenden Formen wie Gas auseinander gesetzt und dies in dekonstruierte Anzüge und Fransen übersetzt hat. Auf der Fläche bewegen sich die Tänzer weiterhin fließend, sodass die Teile aus jeder Perspektiv betrachtet werden können.
Don Arentino
Mit Don Arentino wird ein weiterer progressiver junger Modemacher gezeigt. In seiner Abschluss Kollektion “HALAL” bringt er die Grenzen der Religion und Politik näher zusammen, indem er Homosexualität in der islamischen Gemeinde erkundet. Die Teile spielen dabei mit weiblichen und männlichen Elementen.
Maria Miottke
Der Abschluss bildet die Kollektion der Designerin Maria Miottke. Mit “Be The Light” präsentiert sie Teile, die an Verwunschene Wesen gemixt mit Folklore, erinnern.
Autor: Valeria Furin – Fotos: Olga Khristolyubova/ Event: Matthias Neumann
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.