Das ukrainische Label VIKTORANISIMOV präsentierte am Montag erstmals auf der Berlin Fashion Week Spring/Summer 2026. Das Label wurde vom gleichnamigen Designer Viktor Anisimov gegründet. Mit seinem Debüt in Berlin zeigte VIKTORANISIMOV eine klare gestalterische Position. Die Marke verbindet politische Gegenwart mit persönlicher Geschichte und klassischer Menswear und übersetzt sie in wandelbare, tragbare Mode.
Die Show begann um 17 Uhr in der Feuerle Collection, einem privaten Kunstmuseum in einem ehemaligen Bunker. Die kühle, rohe Atmosphäre des Raumes bildete perfekten Rahmen perfekt zum Charakter der Kollektion. Dazu gehörten kahle Betonwände, gedimmtes Licht und ein schneller Techno Sound.
Transformation als Gestaltungsmittel
Die SS26-Kollektion bestand ausschließlich aus schwarzen Looks. Erst im Verlauf der Show wurde deutlich, dass jedes Outfit eine eigene Entwicklung durchlief, denn alle Models erschienen dreimal auf dem Laufsteg. Die Outfits wurden stark transformiert, teilweise wurden sogar ganze Teile abgelegt. Zu Beginn waren vor allem große Jacken und Mäntel zu sehen, meist mit langen Hosen oder weiten Röcken. Im zweiten Durchlauf wurden daraus mithilfe von Reißverschlüssen und Schnürungen meistens Oberteile, kurze Hosen und Röcke. Diese wurden dann im dritten Durchlauf noch weiter variiert oder reduziert. Der Designer zeigte eine klare Kenntnis der typischen Menswear, da viele seiner Looks auf klassischen Schnitten wie Hemden oder Jacken basierten, aber dennoch weiter- oder sogar umgedacht wurden. Zu erkennen war eine klare, aber funktionale Linie.
VIKTORANISIMOV präsentiert Uniformen für neue Zeiten
Der Designer Viktor Anisimov entwickelte die Kollektion auf Grundlage seiner Capsule Wardrobe für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auch dieser Einfluss war sehr spürbar. Zu sehen waren typische Uniform-Jacken oder Mantel-Schnitte, welche teilweise übernommen aber in völlig neue Silhouetten weiterentwickelt wurden. Diese interessanten Konturen entstanden durch die Kombination der klassischen Uniform und der Möglichkeit zu transformieren.
VIKTORANISIMOV präsentierte eine Kollektion, die nicht nur durch ihre präzise Gestaltung und wandelbaren Silhouetten überzeugte, sondern sich als durchdachtes Gesamtbild aus Kleidung, Raum und Klang entfaltete. Jede Entscheidung vom zurückhaltenden Setting bis zur schwarzen Farbwahl war Teil einer klaren gestalterischen Haltung.
Autorin: Amanda – Fotos: KOWA-Berlin
VIKTORANISMOV Spring/Summer 2026 – Runwayfotos
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