Marina Hörmanseder gewinnt Young Designer Fashion Award 2014

Den renommierten Young Designer Fashion Award zu erhalten, ist für viele Modedesigner eine außerordentlich gute Möglichkeit international mehr publik zu werden. Als Startschuss zur Mercedes-Benz Fashion Week überreicht die PREMIUM jede Saison die heiß begehrte Auszeichnung.  Die Designer erhalten für die folgende Saison einen Stand auf der Premium, und sie werden in die Gesamtkommunikation eingebunden. Ebenso dürfen sie an der PREMIUM YOUNG TALENTS Showcase teilnehmen, die ihnen eine Schaufenster-Präsentation der Galerie Lafayette zusichert.

Am Tag vor der Fashion-Week – als Kick-Off sozusagen – war es dann wieder so weit. Modebewusste Menschen versammelten sich am Montag, dem 6. Juli im Wyndham Hotel in der Nähe vom Potsdamer Platz, um die Auszeichnung der neuen Young Designer Award Gewinner mit zu zelebrieren.  Moderator Patrice führte durch den Abend. Die Gewinner des diesjährigen Award waren: die französisch-österreichische Designerin Marina Hoermanseder– Kategorie Womenswear,  der afrikanische Designer Laduma Ngxokolo– Kategorie Menswear und der aus London stammende Designer Tolani Tubi, der die Kategorie Accessoires vertrat.

Mode verträgt sich sehr gut mit ein wenig Fetisch. Dieser Ansicht ist auch die Jungdesignerin Marina Hoermanseder. Ihre Kollektionsprache bezieht sich auf einen stark ausgeprägten Individualismus, der handwerkliche Raffinesse mit aussagekräftigen Statements vereint. In ihrer Spring/ Summer 2015 Kollektion zeigt sie unter anderem gewagte Gürtelkleider in sommerlich anmutenden Farben. Ihre Kollektion vereint schlichte Schnittführungen mit extravagantem Design. Ihr gleichnamiges Label gründetet die Jungdesignerin 2014. Gegenüber Fashionstreet- Berlin äußerte die Designerin, dass sie die Auszeichnung sehr schätzt, da sie nicht nur einen Stand auf der Premium erhält, sondern auch pressetechnisch Unterstützung bekommt. Bezüglich zukünftiger Pläne wäre ihr es wichtig, weiterhin auf der Premium vertreten zu sein und den Meilenstein in Berlin zu setzen. In ein paar Jahren eventuell auch international, bevorzugt in Paris. New York würde sie aber auch reizen.

Der südafrikanische Xhosa- Stamm inspirierte den Designer Laduma Ngxokolo nicht nur zu seiner Menswear Collection Spring/ Summer 2015, sondern generell. Die Ästhetik dieses Stammes, gepaart mit der Liebe zu Strickwaren, ergeben eine neue Interpretation von Tradition. Klassische Linienführungen und moderne Materialien sind ihm ebenso wichtig. Sein Label war ursprünglich ein Studienprojekt der Nelson Mandela Metropolitan Universität in Südafrika. Für den Designer ist es eine tolle Erfahrung, für seine modischen Werke ausgezeichnet worden zu sein, vor allem, wenn es von außerhalb kommt, da das nicht tagtäglich passiert, dass afrikanische Designer diese Aufmerksam zuteil bekommen, gestand er Fashionstreet- Berlin. Der Designer ist momentan dabei international, vorerst in Deutschland und den Niederlanden sein Label zu etablieren. Auch eine Frauenlinie ist bereits auf dem African Fashion Day Berlin zu sehen.

Tolani Tubi, der dritte Designer im Bunde, der seit 2012 sein eigenes Label Deji George besitzt, stellt eine einzigartige Accessoireslinie für Männer und Frauen her. Klassische Stücke, sollen einen bedeutungsvollen Touch bekommen. Jede Kollektion soll die Individualität der Träger ansprechen. Ihm ist es wichtig, dass seine Kollektionen sehr kulturbezogen sind. In London leben so viele Menschen verschiedener Nationen und Kulturen zusammen, das sei sehr inspirierend und genau dieser Inspiration bedient er sich dann, äußerte er gegenüber Fashionstreeet- Berlin. Es entsteh eine Art Meltingpot der Mode. Diesen Award in den Händen halten zu dürfen ehrt auch den Jungdesigner Tolani Tuba. Er hofft, dass dadurch mehr Türen auch auf internationaler Ebene geöffnet werden können.

Nach der Preisverleihung trafen wir den Moderator des Abends Patrice zu einem kurzen Interview.

Was hat es für Dich bedeutet den Award zu überreichen? Patrice: Das habe ich ja jetzt schon ein paar Mal gemacht; wobei heute war das erste Mal, dass ich ihn selbst überreicht habe. Ich glaube, die Frage müsste eher lauten, was es bedeutet hier dabei zu sein.  Es ist jetzt vielleicht auch nicht mehr so herzrasend, wie es noch vor 15 der 20 Jahren gewesen wäre. Aber für mich selbst ist es immer interessant zu sehen, was gerade aktuell passiert. Für diese Erfahrung bin ich auch sehr dankbar. Es ist auch mit einem Job verbunden. Einfach mal neue Talente miterleben, wer weiß, wie das in 10 Jahren ist, wenn man sagt, ich erinnere mich noch genau an damals, als wir den Award überreichten. Ich glaube das ist etwas, wo ich dem Leben gegenüber sehr dankbar bin, dass ich bei Sachen dabei sein darf, die mich persönlich auch interessieren und inspirierend sind.

Könntest du Dir vorstellen, auch Teile aus den Kollektion der Gewinner zu tragen, zum Beispiel die Entwürfe aus der Kollektion von Marina Hoermanseder, wenn es dazu eine Männerlinie geben würde? Das bleibt abzuwarten. Aber ansonsten was die Herren präsentiert haben, also die Accessoires fand ich jetzt sehr schön von Deji George. Aber auch von unserem südafrikanischen Beitrag war ich sehr angetan, was die ganzen Strickmuster angeht. Strick wird zwar immer wieder ein bisschen neu aufbelebt- hat aber immer wieder diesen biederen Touch. In dem Fall war das absolut modisch. Ich glaube, man kann auch null von Ethno-Mode sprechen, sondern einfach nur von global ansprechender Mode. Bei Marina Hoermanseder muss ich erst mal passen. Sie muss sich erst beweisen, was sie den Männern zu bieten hat, denn ansonsten wäre es gemein etwas darüber zu sagen, wenn es doch primär für Frauen gemacht ist.

Im Namen von Fashionstreet- Berlin wünschen wir den Gewinnern des Young Designer Fashion Awards alles Gute und sind gespannt, was die Zukunft bringen mag.

Autor: Carmen Faust — Fotos: KOWA-Berlin/ Stefan Barth

Eindrücke

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