Inzwischen ist es gute Tradition, dass es zu jeder Fashion Week in Berlin eine vom Zeitmagazin und der Vogue initiierte Konferenz mit verschiedenen Themen zu Mode und Gesellschaft gibt.
Die diesjährige Zeitmagazin Konferenz Mode und Stil 2017 stand unter dem Motto „Free the Fashion“ und thematisierte den Einfluss der Mode im Hinblick auf soziale Veränderungen, Politik und konsumorientiertes Handeln. Geladene Gastsprecher wie Angela Missoni vom italienischen Label Missoni, Stella McCartney oder Marcel Ostertag gaben ihre Meinungen zu dem Thema preis. Moderiert wurde die Konferenz von dem Chefredakteur des Zeitmagazins Christoph Amend und der Chefredakteurin der deutschen Vogue, Christiane Arp. Die anregenden Diskussionen unterhielten das geladene Publikum aus Kultur und Modewelt.
Diskussionen mit Stella Mc Cartney, Angela Missoni und Marcel Ostertag
Viele spannende Persönlichkeiten regten Diskussionen an und machten darauf aufmerksam, dass ein Umdenken in der Mode freigesetzt werden muss. So sprach die Newcomerin Jeanne de Kroon, welche die ethische Modemarke „Zasi Vintage“ gründete, die mit jeder Menge Hingabe farbenfrohe, detaillierte Hippie Kleider in Indien produzieren lässt. Die Produktionen unterstützen die lokalen Näherinnen und geben ihnen ein sicheres, angemessenes Einkommen, mit welchem sie für sich sorgen können. Mit vollem Einsatz präsentiert die gebürtige Niederländerin ihre Marke und verdeutlicht, dass man mit Konsum viel Gutes bewirken kann.
Mode setzt politische Statements
Die Missoni- Designerin Angela Missoni, welche vor über 20 Jahren in die Modefirma ihres Vaters einstieg, vertrat ebenfalls einen klaren Standpunkt. Mit der letzten Herbst- Winter Kollektion bei der am Show- Ende alle Models sogenannte „Pussy- Hats“ trugen, setzte sie ein klares feministisches Statement im Namen Missonis und erreichte somit tausende von Menschen. Auch die Soziologin Prof. Dr. Christiane Funken, eine Expertin für den Wandel der Arbeitswelt und Kommunikationsprozesse der Zukunft, erklärte dem Publikum, dass Mode immer auch politische Statements setzt. Mit Mode drückt man aus, wer man ist, welcher Gruppierung man angehört und welchen Standpunkt man vertritt.

Mode und Politik sind in unserer heutigen Zeit ein wichtiges Thema. Da Mode immer auch beeinflusst und in vielen Gesellschaften eine Art Vorbildfunktion einnimmt, kann sich die Modewelt der Politik garnicht entziehen. Viele bedeutende Marken wie Gucci, Chanel oder Dior bemühten sich, über aktuelle Kollektionen ein politisches Statement zu transportieren und erzielen so ein positives Umdenken in unserer Konsumgesellschaft.
Autorin: Charlotte Tönnies – Fotos: JULIA MALYSCH für Vogue
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