Die Halle am Berghain wird ausgeleuchtet mit Projektionen von Kirchenfenstern. Das verleiht den Betonmauern eine theatralische Wirkung. Fast fühlt man sich in eine andere Location projiziert. Das Bewusstsein des alternative Fashion Publikum, versucht der Designer Patrick Mason, mit einer körperlich ergreifenden Tanzperformance und starken Nebelstößen zu verändern. Das Intro der Show, untermalt von elektronischen Beats, wirkt psychodelisch. Wie von einer anderen Welt.
Die Tanzperformance bleibt bestehen und die Models setzten ein und zeigen Mode unabhängig von Geschlecht, Größe und Körper. Wenn nicht viel Haut zu sehen ist, sind die Models bestückt mit grafisch geformten Designs. Gerade geschnittene weite Hosen, Aussparungen in Top und Jacken. Die Models tragen Lagenlook mit asymmetrischen Schnitten und kastigen Schultern. Maison Mason kombiniert Hose über Hose oder Rock über Hose. Aus einem Blazer macht er ein Kleid, Hosen werden mit einer Korsage kombiniert und werden dadurch zu überhohen Taillenbetonten Anzügen.
Knallfarben kombinieren sich in ein Sandfarbenes Meer. Patrick Mason behält eine Linie und überzeugt durch interessante Schnittführung.
Den Nerv der Alternativ Fashionvictims treffend
Wer bei der Berlin Alternativ Fashion Week eine Show wie auf der Mercedes Benz Fashion Week Berlin erwartet ist hier wirklich fehl am Platz. Doch das macht auch den Charme aus! Die Designer halten sich nicht an ungesagte Fashion Regel auf dem Laufsteg. Sie inszenieren sich mit ihrer Show. Die Models bleiben bei Maison Mason zusammen mit dem Tänzer auf dem Laufsteg und bilden ihren eigenen kleinen Party Kosmos. Passend zur Location, die Halle am Berghain, erwartet man fast, dass diese Party niemals stoppen wird und sie bis zum nächsten Wochenstart oder länger noch, durch das Berghain zappeln.
Individuell, kraftvoll und den Nerv der Alternativ Fashionvictims treffend inszeniert sich Maison Mason kunstvoll und erntet damit jede Menge Applaus. Man merkt dass der Designer seine Designs lebt und das strahlt nicht nur seine Show sondern auch er selbst aus.
Autor: Laura Yasemin – Fotos: KOWA-Berlin
Maison Mason BAFW 2017
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