Am Mittwoch Vormittag den 16. Januar 2019 war Tag der offenen Tür bei ABOUT:FASHION, der ersten deutschen Karriereberatung im Bereich Mode. Fashionstreet-Berlin war dort zu einem Gespräch mit der Gründerin Silke Geib. Die hellen Räumlichkeiten sind mit einer farbenfrohen Mode-Installation geschmückt. Diese ist bei einem Styling-Portfolio-Kurs von angehenden Modedesignerinnen entstanden. Komplett aus Second-Hand-Stücken und umdekoriert mit Sicherheitsnadeln, Drapierungen sowie Veredlungen. Der Raum ist hell und sehr einladend, neben Informationen wird unteranderem die Mappe ausgestellt, mit dem Silke und ihre Geschäftspartnerin 2012 den “Start your Fashion Business 2012“, Germany Award erhielten.
Einblick in ein Portfolio
Silke Geib hat einen Lebenslauf, den sich die meisten Modedesignstudenten erträumen. Die aus Hessen stammende Tochter eines Ingenieurs musste ihren Traum, Modedesignerin zu werden, bei Ihren Eltern immer wieder erstreiten. Durch den elterlichen Druck, einen Job finden zu müssen, hatte sie von Beginn an hohe Ziele. Nach einer Schneiderausbildung studierte sie an der Esmod in Paris und schaffte nach ihrem Abschluss direkt den Sprung in die Arbeitswelt und für Maison Margiela zu arbeiten.
In Berlin nahm Geib zuerst eine Dozentenstelle an der Esmod Berlin an, dort betreute sie 54 Abschlussstudenten und gab ihnen eine Richtung. Dabei war sie motiviert, nicht die selben Fehler zu machen, unter denen sie bei ihren ehemaligen Dozenten gelitten hatte. Mit den bis dahin 10 Jahren Berufserfahrung gründete S. Geib 2009 mit ihrem Lebensgefährden und Geschäftspartner Marc Karpstein in Berlin ABOUT:FASHION . Nebenbei gründete sie 2010 mit ihrer holländischen Geschäftspartnerin das Label Blaenk. Heute hat sie sich jedoch davon gelöst, um sich ganz auf erstere konzentrieren zu können.
Brücken in der Mode bilden
Silke Geib hatte es geschafft, erfolgreich Fuß in der Modewelt zu fassen. Und dieses Wissen will sie mit about:fashion weitergeben. Von der Beratung, welches Studium das richtige ist, denn die Modebranche ist breit gefächert, über Portfolio und bis hin zur Uniberatung für Studenten. Für Absolventen dann Portfolioberatung sowie die Gründung eines eigenen Labels. Hier wird Hilfe geboten, wo sonst nur Ratlosigkeit und wenig Verständnis herrscht. Wer sich einmal mit der Bewerbung für einen künstlerischen Studiengang beschäftigt hat, kennt das Gefühl. Nach dem Schulabschluss ist es ohne Hilfe schwer einzuschätzen, wie gut man selbst ist, wo die eigenen Stärken liegen und was die Uni’s und Hochschulen (später dann die Arbeitgeber) erwarten. Genau hier schafft about:Fashion Brücken.
Die Zukunft der Mode
Durch den bunten Hintergrund verschiedenster Unternehmen, hat Geib eine Menge internationaler Kontakte, welche sie pflegt und auch gerne für ihre Kunden nutzt. Auf die Frage, welche großen Unterschiede sie in den letzten 10 Jahren in der Berufswelt sieht, geht sie auf die gestiegenen Erwartungen der Unternehmen ein. Während vor 10 Jahren die Konkurrenz noch viel geringer war. Waren aber auch die Anforderungen der Arbeitgeber nicht so hoch. Heute, wo allein in Deutschland jährlich 1000 Studenten ihren Abschluss in Modedesign absolvieren, müssen diese Allroundtalente sein. Doch sie sieht auch einen großen Vorteil für die heutige Generation von Absolventen. Denn während es zu ihrer Zeit ohne Hilfe kaum möglich war, in großen Häusern Jobs zu erlangen, kann man sich heute mithilfe von Social Media selbst vermarkten. Geib strahlt eine positive Energie aus, die ansteckend ist. Sie ist optimistisch und würde bis heute in keiner Branche lieber arbeiten. Ein Satz, den sie auch den Eltern ihrer Kunden immer wieder sagt: „Ja, man kann auch mit Mode Geld verdienen.“
Autor: Luise Zimmermann – Fotos: Silke Geib
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