Kaseee Spring Summer 2016

Kaseee Spring Summer 2016- Das Interview

Am Donnerstagnachmittag, dem vierten Tag der Mercedes Benz Fashion Week, zeigte das Label die
neueste Kollektion für Kaseee Spring Summer 2016. Es wurde in das durchgestylte 
Cafe des
Me Collectors Room an der Oranienburg Straße geladen, wo man es sich mit ein paar kalten Getränken in der Lounge gemütlich machen konnte. Dann ging es los und wir wurden in den hinteren Ausstellungsraum geführt. 

Dort sahen wir eine lebendige Kollektion mit sehr femininen und sexy Schnitten.
Die Designerin Katrin Sergejew, gründete das Label 2007, nachdem sie ihren Abschluss an der Hochschule Schneeberg machte. 
Die Kollektion Spring Summer 2016 benannte sie liebevoll nach der Rosenart Celeste.
 Durch diese inspiriert, sollte vor allem ein positives Lebensgefühl vermittelt werden.
 Ein Gefühl von Leichtigkeit und Lebendigkeit.
Die positive Aussage fand sich auch in der hellen Farbigkeit wider. Grauweiß- Kombinationen dominierten die Outfits. Einzelne Farbtupfer aus Pink und Rot, Petrol belebten die Kollektion.
Bezeichnend für das Label Kaseee sind avantgardistische Schnitte.
 Einfache Formen werden durch asymmetrische Nahtführungen und Saumverläufe aufgewertet. 
Die Asymmetrie findet man in drapierten Kleidern oder in kompletten Outfits, welche sich aus einzelnen Schnittteilen, wie Puzzleteile zusammensetzten.
Die aus dünnem Leder gefertigten Lederjacken, stellten die Keypieces der Kollektion dar. Diese wurden im Siebdruckverfahren bedruckt, wodurch man in der Oberfläche eine Mehrfarbigkeit  erreichte. Daneben sah man leicht fließende Stoffe und Highlights, wie ein dreieckiges Tuch, welches auf dem Laufsteg zu einem Oberteil umfunktioniert wurde. Am Ende wurde die Show mit einem kraftvollen Gesangsduett geschlossen.

Danach nahm sich Katrin Sergejew Zeit für uns und Fashion Street Berlin konnte mehr über das Label Kaseee und der Designerin dahinter erfahren:

Fashion Street Berlin: Gibt es ein Ritual oder eine Besonderheit, wie du dich auf die Show 
vorbereitet hast?

Katrin Sergejew: Ich habe kein direktes Ritual, bis auf das ich mir vornehme Minimum vier Stunden vorher zu schlafen. Die Musik höre ich mir meistens vorher nochmal an und gehe alles durch.

Fashion Street Berlin: Was bedeutet das Wort avantgardistisch für dich persönlich, wenn du das Label charakterisiert?

Katrin Sergejew: Das Avantgardistische bezieht sich eigentlich auf das Leder. Also die Bearbeitung des Leders und die Schnittlinienführung. Das Leder wird beispielsweise beschichtet, so dass es von beiden Seiten nutzbar ist. Ansonsten spielt Funktionalität und Wandelbarkeit der Kleidung eine große Rolle.
 Avantgardistisch heißt an sich, mit Techniken und Materialen umzugehen, die modern sind und neue Bilder im Kopf schaffen. Ich finde es sehr schön Funktionsmaterial in der Hand zu haben und damit zu arbeiten.

Fashion Street Berlin: Wie gehst du an die Erarbeitung der Modelle heran?

Katrin Sergejew: Ich wollte jetzt ein positives Gefühl mitgeben und das Thema Glück und Hoffnung vereinen. Dann bin ich zu dem Thema Celeste, die Rosensorte und deren Duft gekommen. Ich habe versucht die Bilder, die ich in meinem Kopf hatte aufs Papier zu bringen. Anschließend mache ich mir mit meinem Team Überlegungen zur Flächengestaltung.

Fashion Street Berlin: Lässt du aktuelle Trends mit einfließen oder hast du eine Inspiration und machst dann dein eigenes Ding daraus?

Katrin Sergejew: Darüber denke ich gar nicht nach. Meistens schaue ich mir eher irgendwelche Häuser oder Produkte an. Im Moment ist es dieses Naturmäßige, was mich früher eigentlich überhaupt nicht interessiert hat.

Fashion Street Berlin: Wo hast du sonst deine Ideen hergenommen?



Katrin Sergejew: Während meines Studiums war es vor allem die Architektur, die ich sehr inspirierend fand. Mit der Selbständigkeit kamen dann andere Gefühlswelten: Druck, unter Strom stehen, Existenzängste. Mit Farbe und Pinsel habe ich dann versucht diese Ideen umzusetzen.

Fashion Street Berlin: Ihr produziert in Thüringen. Wo bekommt ihr eure Stoffe her?

Katrin Sergejew: Wir haben verschiedene Händler aus Deutschland, der Schweiz und Italien. Ich achte sehr darauf, dass alles aus der EU kommt. Ansonsten stellen wir alles, was wir können, bei uns in der Werkstatt her.

Fashion Street Berlin: Wie war das bei dir mit der Selbstständigkeit ?

Katrin Sergejew: Es fing an mit Businessplan schreiben und das ganze Programm. 
Am wichtigsten war für mich jedoch, die Werkstatt aufzubauen und selber agieren zu können. 
Mit Wettbewerbsgeldern habe ich alles in den Aufbau gesteckt und Maschinen gekauft.

Fashion Street Berlin: Gibt es bei euren Kunden eine Altersbegrenzung?



Katrin Sergejew: Wir machen auch Kinderkollektion. Also ein Hauptklientel gibt es gar nicht- Jeder, der Bock auf Experiment hat und mutig ist. Die Leute freuen sich darauf und schätzen das, was wir tun.

Fashion Street Berlin: Eine letzte Frage noch: Was möchtest du in  Zukunft noch erreichen?

Katrin Sergejew: Ich wünsche mir mehr Händler, so dass man besser planen kann. Wir haben jetzt einen Laden in Jena eröffnet, aber ansonsten mache ich mir da keinen Stress und bleibe auf den Boden der Tatsachen.

Fashion Street Berlin: Danke dir für das Gespräch. Wir haben uns sehr gefreut die Show mitzuerleben.

Autor: Maria Janasiak – Fotos: Mercedes-Benz Fashion

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