Bunt, laut und schrill – das waren nicht nur die Siebziger, sondern auch die J.W. Anderson AW15 Show bei den London Collections: Men. Designer Jonathan Anderson präsentierte heute Morgen seine Kollektion, die die Siebziger zwar in jedem Look zitiert, aber sich gar nicht zeitlich eingrenzen lassen sollte. Für die J.W. Anderson AW15 Show ließ sich der britische Designer von allem inspirieren, das modisch zwischen den Fünfzigern und den Achtzigern passierte. Für seine Kollektion vermischte er alles, was ihn inspirierte, bis die Referenzen nicht mehr erkennbar sind. Für Jonathan Anderson dreht sich alles um den Look.
Einen Großteil seiner Inspiration muss er dennoch in den 1970ern gefunden haben – schmale Leder Trench Coats, große, spitze Hemdkragen, die oftmals bis auf die Schultern reichen und viele Streifenmuster in schrillen Farbblöcken oder dezenten Cognac-Tönen hätten auch vor 45 Jahren stattfinden können. Doch durch Entfremdungen der vertrauten Details und übertriebene Silhouetten, Accessoires und Applikationen gelingt es der J.W. Anderson AW15 Kollektion etwas Neues zu bieten, anstatt wie eine Kopie der Vergangenheit zu wirken.
Der Schlag an den Hosen und Hemden erinnert ebenfalls zweifellos an die Siebziger wird aber durch Schlitze an Hosenbeinen und Manschetten abgewandelt. Die Hosen sind zudem extrem hoch tailliert und durch enge Taillengürtel betont. Insgesamt lebt die Kollektion von der Verbindung enger, aber doch flatternder Silhouetten. Jacken, Hemden, Hosen – die Kreationen in der J.W. Anderson AW15 Show sind extrem schmal und betont geschnitten und werden nur von einigen weiten Mänteln und übergroßen Schals gebrochen.
Eine Kollektion, die auf den ersten Blick eindeutig Retro ist und auf den zweiten Blick mehr Geschichten, als die einer einzigen Dekade erzählt. Eine verspielte Ästhetik, die gerne die Geschichte der Mode zitiert – genau Jonathan Andersons Stil. Für Herren, für Damen und für jede seiner Kollektionen!
Autor: Christina – Foto/ Video: British Fashion Council
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