Was ein schönes Zusammenspiel von Moderne und Handarbeit!
Die von den Azoren stammende Portugiesin Susana Bettencourt hat in London am Central Saint Martins und am London College of Fashion studiert, bevor sie 2011 dann am selben Ort ihr gleichnamiges Label gründete. Inspiriert von ihrem Zuhause den Azoren, einer Inselgruppe im Atlantik vor Portugal, erhalten ihre Kollektionen einen großen handwerklichen Charakter. Und durch ihr Studium in London kamen noch digitale Techniken hinzu, welche in ihren Kollektionen mit dem Handwerk eine Symbiose bilden. Ihre zwei Heimaten vereint sie so jede Saison neu.
Auch Susana’s neue Sommerkollektion für Frühjahr/Sommer 2016 wurde auf der gestrigen Potsdam Now vorgestellt. Und bediente sich trotz später Stunde und als letzte Show des Abends großem Applaus und einem gespannten Publikum.
Im Gegensatz zu ihrer letzten Sommerkollektion, die durch ihre grelle und auffällige Farbigkeit ins Auge sprang, hält sich diese in ihrem Farbenspiel eher im Hintergrund. Auch digitale Prints findet man diese Saison vergebens. Jedoch ist der Einklang von modernen Verfahren und traditioneller Handarbeit immer noch unverkennbar. Der Fokus lag einzig und allein auf Strick, was der Kollektion keinen Abbruch tat, sondern ganz im Gegenteil ihr etwas spannendes und schönes gab.
Die Show eröffnete mit grau melierten, luftigen Strickteilen, welche jeweils einen Hauch von Limette in der Farbpalette mit sich brachten. Ein Highlight dabei waren die im Grunde fast gänzlich durchsichtigen Stücke, welche scheinbar nur durch ein wenig Faden am Körper der Models hielten.
Um das Strickthema weiterhin widerzuspiegeln, folgten klare Kleider, Röcke, Hosen und Tops in schwarzen und weißem Scubastoff mit eingeprägtem Zopfmuster.
Dann war die Show auch recht schnell wieder vorbei und ließ die Gäste mit einiger Verwunderung auf ihren Plätzen zurück, da die Kollektion doch recht überschaubar war.
Trotzdem war es ein sehr gelungener Abend mit wunderschöner Mode, neuen Einblicken und Trends für das kommende Jahr.
Autor: Anne Kellnberger – Fotos: Alexandru Herca
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