Für ihre Sommerkollektion 2014 ging Satu Maaranen der Natur auf die Spur. Anders als heute üblich, bediente sich die junge finnische Designerin und Gewinnerin des großen Fashion & Photographie Preises, Hyères 2013, nicht dem gängigen Digitalprint.
Sie bearbeitete Baumwolle, Seide und Viskose mit Gras, Sand und Sägemehl, wodurch dem Gewebten eine feste Materialität verliehen wird. Dazu kopierte sie nicht eins zu eins, sondern abstrahierte natürliche Farbverläufe von Landschaften und der Natur auf die Stoffe. Wasserstrukturen, Wolkenformationen, Sandverwehungen, Sonnenuntergänge spiegeln sich als Makro auf den Prints wieder. Interessant ist die Kombination der künstlerisch gearbeiteten Stoffe mit Silhouetten, die zwischen trashig, weiblich, geradlinig und voluminös wechseln. Mit überdimensionierten Hüten, farblich passend zu jedem Outfit, steigert die junge Designerin die Silhouetten ins expressiv Avantgardistische.
Ein klares Frauenbild verspricht Satu Maaranen mit ihrer expressiven Kollektion nicht. Mal ist ihre Kleidung Tarnung, mal ist die Trägerin präsent. Eben wie in der Natur – mal tarnend, mal werbend oder einfach nur anwesend.
Eine wunderbar erfrischende F/S 2014 Kollektion, die von Mercedes Benz und Elle am Brandenburger Tor zur Mercedes-Benz Fashion Week präsentiert wurde.
(Text & Foto: S. O. Beckmann)
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