Die Designerin Julia Männistö präsentierte am 26. September 2015 ihre Männerkollektion im Rahmen der Berlin Alternative Fashion Week auf dem Laufsteg im Postbahnhof.
Die Show teilte sich in zwei Abschnitte, die unterschiedliche kollektionäre Ansätze darstellten.
Im ersten Teil wurde eine natürliche Atmosphäre mit Wüstenanklängen erschaffen, die sich in der thematisch tragenden Musik widerspiegelte. Die Models trugen weite und meist lockere Kleidung im Patchwork-Stil. Mustermix war die Devise, wurde hier aber nicht knallig und aufdringlich, sondern eher gediegen umgesetzt. Es gab viele Farben, die jedoch meist dunkel und gedeckt waren. Punkt und Karo wurden neu interpretiert und ein wiederkehrender Print zeigte Abbilder von Tigern, die ein bisschen an antike Kunst erinnerten. Auf den zwei Beinen einer Hose waren jeweils Tiger appliziert. Verbunden und verschlossen wurden die vielen Lagen der großzügigen Outfits durch Wickeloptik und Schnürungen. Ein humorvolles Accessoire waren die Turbane, aus denen Blumen sprossen, als wären die Köpfe der Models Blumentöpfe.
Der Klang einer kaputten Schallplatte im Sound markierte den Übergang zur nächsten Kollektion, die sich ästhetisch gesehen in eine komplett andere Richtung entwickelte.
Die Models liefen mit Schlittschuhen über den Laufsteg, was weniger Probleme machte, als man hätte erwarten können. Es wurde eindeutig impliziert, dass der Sport Eishockey als Inspirationsquelle diente, die Looks waren jedoch erfrischend innovativ entartet. Blau war als Schlüsselfarbe in verschiedenen Nuancen zu sehen und wurde immer wieder von Weiß durchbrochen. Die Oversize-Objekte waren zerschlissen und durch weiße Kreuzschnürungen neu zusammengefügt. Immer wieder wurde Denim verwendet, das ausgesprochen gut mit metallischen Ösen, weißen Fransen und Drucken harmonierte. Der Leitspruch „Boys don’t cry“ tauchte auf die verschiedensten Weisen auf und entlockte dem einen oder anderen Zuschauer ein Schmunzeln.
Im Großen und Ganzen war die Show der Designerin, die 2014 ihren Abschluss am Central Saint Martins College machte, gefüllt mit witzigen und innovativen Ansätzen – alternativ eben, wie die Veranstaltung versprach.
Autor: Julia Sophie Hellmann – Fotos: KOWA Berlin
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