Do-it-yourself-Couture zwischen Fetisch und Futurismus: Das Berliner Designkollektiv Last Heirs präsentierte am 14. Januar eine techno-inspirierte Herbst-Winter-Kollektion im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin 2020. Schon anhand der Gästeliste ließ sich der Inspirationsursprung der Entwürfe erahnen: Gründerin Lea Roth und Max Dörner haben sich im Design der Berliner Clubkultur verschrieben. Nichts hätte das besser demonstrieren können, als eine Frontrow mit Sven Marquardt – Türsteher der Techno-Hochburg Berghain. Schwarze Matrix-Brillen, Handschuhe, Plateau-Stiefel, Gürteltaschen, Ledermäntel: Das Programm an diesem Abend stand. Und doch bot der Laufsteg weit mehr als All-Black-everything. Verhältnismäßig dezentes Schwarz wurde von Weiß- und Brauntönen, bis hin zu Beige unterbrochen. Auch sonst ließen sich die Entwürfe nicht in die typische Berlin-Ästhetik-Schublade quetschen.
Do-it-yourself-Couture zwischen Fetisch und Futurismus
Zu sehen war ein innovativer, vor allem ungewöhnlicher Mix aus Streetwear, Workwear und Sportswear. Auf dekonstruierte Silhouetten trafen Sweatshirts, Kapuzen-Hoodies, Slipdress und Fischerhut. Ein bisschen Jil Sander, ein bisschen Helmut Lang. Den internationalen Durchbruch hat Last Heirs bereits in der Tasche: Seit der Gründung 2017 werden die Kollektionen nicht nur in Berlin, sondern auch in Kopenhagen und Paris gezeigt. Ihr Handwerk haben die beiden Gründer übrigens nicht irgendwo, sondern bei renommierten Modehäusern wie Comme des Garçons oder LVMH gelernt. Hinzu kommt, dass renommierte Mode- und Kulturmagazine wie Hypebeast und iD Magazine das Label mittlerweile als eines der fünf aufstrebenden Marken mit Sitz in Berlin gewählt haben. Klingt schon mal vielversprechend.
Autor: Antonia Eggers – Foto: Mercedes-Benz Fashion
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