Green Showroom 2015

Green Showroom 2015 – Labels mit grünem Daumen

Vom 8. bis 10. Juli öffnete der Green Showroom 2015 im Postbahnhof seine Türen für alle ökologisch denkenden Modebegeisterten. Unter anderem zu finden waren in den bunten Hallen Marken wie Braintree und Skunkfunk, die man in vielen kleinen Geschäften in Berlin kaufen kann. Das Fashionstreet-Team war aber vor allem von ein paar Labels begeistert, die uns bisher noch unbekannt waren.

Wir begannen unsere Tour bei Armedangels, wo trendige Alltagsmode auf den Bügeln hing. Das 2007 gegründete FairTrade-Label produziert nachhaltig mit indischen Bio-Bauern, vertreibt seit 2009 im Einzelhandel und spricht vor allem Leute an, die bewusst einkaufen, aber dabei eher sportlich-schick als Öko aussehen wollen.

Die chilenische Marke Zurita zeigte inspirierende und spannende Modelle – ohne viel TamTam. Geometrische Formen, diagonale Linien, Knöpfe und Fransen als Stilelement. Die Designerin arbeitet nachhaltig mit Alpaka-Züchtern zusammen, sowie mit Webern, die die traditionellen Techniken andinischer Frauen praktizieren. Bis jetzt kann man die Looks noch nicht in Berlin ergattern, aber der schöne Messestand hat sicher ein paar Einkäufer aufmerksam gemacht.

Das gilt hoffentlich auch für das Schweizer Label Komana, das ebenfalls in Indien produziert, bevor die Modelle zur Weiterverarbeitung nach East London geliefert werden. Dort werden beispielsweise Baumwolle und Rohseide handbemalt, natürlich mit nicht-toxischen Produkten. Sogar ein Charity-Aspekt blieb hier nicht aus: Für jedes verkaufte Kleidungsstück wird ein Baum in Afrika gepflanzt.

Wer zu all den schönen Outfits auch noch ökologisches Schuhwerk suchte, fand bei Woody sowohl stilvolle als auch witzige Modelle. Die im Schuhfachhandel und online zu kaufenden Naturprodukte haben alle eine biegsame Holzfußbettsohle aus Weidenholz. Unser Favorit besteht zugegebenermaßen aus Echtfell, außen Rind, innen Lamm.

Ganz besonders schön war das Angebot an Taschen bei der Messe. BAACH zeigte minimalistische Ledertaschen. Das upcycled Material stammt vorrangig aus Spanien und Portugal. Das Leder wurde teilweise für die deutsche Autoindustrie produziert und für Lenkräder verwendet, Reste ganz schick als stylische Accessoires im Green Showroom. Die zwei Jahre alte koreanische Firma ReVerdir nutzt ebenfalls ungebrauchte Teile, vor allem aus der Schuh- und Taschenproduktion. Die Clutches im Patchwork-Stil wurden erstmalig auf einer europäischen Messe gezeigt, in Asien sind schon einige Stammkunden zu finden, japanische Interessenten sind lustigerweise zu einem großen Teil männlich. Der klare Favorit der Accessoire-Hersteller war für uns die Marke rewrap. Die Taschen sind zu 100 Prozent ökologisch abbaubar. Bei der Produktion werden keinerlei Chemikalien eingesetzt, sodass auch keine Gefahr für Hautprobleme entsteht. Unser Lieblingsmodell besteht außen aus Kokusfaser und innen aus Kautschuk, die Verschlüsse sind aus Walnussholz gefertigt.

Der Green Showrom 2015 war im Gesamtbild sehr bunt und vielseitig. Modisch gesehen konnte uns nicht alles begeistern, aber einige kreative Ideen sind uns doch sehr ans Herz gewachsen!

Autor: Julia Sophie Hellmann – Fotos: Julia Sophie Hellmann/ Alexandru Herca

 

Check Also

Exotische All Over Prints – Fashion Trend 2016

Bei der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin haben wir zahlreiche Trends und It Pieces …

Blumenkinder der Berliner Modewoche – Fashion Trend 2016

Blumen als kurzfristige Modeerscheinung abzutun ist natürlich nicht möglich, jede Saison, jeden Sommeranfang lässt die …