Mode und Meer: Baltic Fashion Award 2013

Baltic Fashion Award 2013

Mode und Meer: Im Maritim Hotel in Heringsdorf auf Usedom wurde am 4. Mai der 12. Baltic Fashion Award 2013 verliehen. Die Verleihungsgala wurde von Alexandra Polzin moderiert und so erklärten die 10 nominierten Jungdesigner/innen ihre Ideen und Gedanken zu der selbst entworfenen Mode zwischen den Präsentationen der Modekollektionen. Eine internationale Fachjury begutachtete die unterschiedlichen Kollektionen, um später die Preise in Höhe von 10 000 Euro (1. Preis), 7 500 Euro (2. Preis und 5000 Euro (3. Preis) zu vergeben.

Die Kollektionen hätten unterschiedlicher nicht sein können, und so bekamen die Zuschauer vor allem neue Formen, innovative Kleidungsstücke und experimentelle Ideen zu sehen: Farbenfrohe, detailreiche und ausladende Outfits mit so gar nicht herkömmlichen Schnitten kontrastierten mit schlichten, in Schwarz, Weiß und Beige gehaltenen Kleidungsstücken. Und so bekam das Publikum einen tiefen Einblick in verschiedenste Stilrichtungen der Mode und am besten gefiel den Zuschauern – dem Publikumspreis zufolge – die Kollektion „Frau des Bildes“, entworfen von Konstantin Laschkow (Deutschland). Seine Outfits sind elegant, weiblich, klassisch, viele Blumen schmücken Hosen, Jacken und ganze Anzüge. Röcke, mal ganz modern (vorne kurz, hinten lang), mal ganz klassisch (Faltenwurf) mit schwarzen Pumps verbinden „Vergangenes und Gegenwärtiges“. Seine Ideen entnahm er Filmen und alten Zeitschriften von seiner Oma. Laschkow durfte sich an dem Abend gleich zweimal freuen: Er ist Doppelpreisträger und gewann sowohl den Publikumspreis als auch den zweiten Preis des Baltic Fashion Award.

„Alles geht in die Hose“: Der Titel allein ist missverständlich und ergibt erst Sinn, wenn man die Kollektion von Tanja Schmidt und Philip Rudzinski (Deutschland/Russland) sieht. Die beiden sage über ihre Kollektion: „Straßig-elegant. Schlafsackig-bequem. Tragisch-komisch.“ Wie wahr! Hier wird die klassische Jeans und der Stoff an sich neu entdeckt und interpretiert. Vor allem weite Schnitte und aufwendig zusammengenähte Hosen, Latzhosen und Overalls zeigen die Kreativität des Designerduos, das sich von Straßenmusikern für die Kollektion inspirieren ließ. Und genau diese Inspiration gelangte durch eine einzigartige ModenSHOW auf den Laufsteg: Drei der Models nahmen ihre Instrumente mit auf die Bühne und gaben dort ein Ständchen, während die anderen auf den Stufen entspannt Platz nahmen. Für die neuartige Verarbeitung der Jeans in der Kollektion gab es von der Jury ein großes Lob: „Das ist eine marktreife Kollektion.“ (G. Allstädt, Juryvorsitzende). Und dazu den 1. Preis des Baltic Fashion Award. Die Mode an sich ist also nicht in die Hose gegangen!

1. Platz: Tanja Schmidt & Philip Rudzinski, Deutschland/Russland

Kollektion: Alles geht in die Hose!
Studium: Hochschule Hannover
Beruf: Designer und Master Student
Label BALAGANS
Arbeitsort: Hannover, Deutschland

Eine experimentelle Jeans-Kollektion, inspiriert von den Straßenmusikern als Überlebenskünstler. Straßig-elegant. Schlafsackig-bequem. Tragisch-komisch. Die vom Straßenleben geprägte Körperhaltung fließt in das Design ein – so erzählt jedes Kleidungsstück eine eigene, oft auch eine humorvolle Geschichte. Der Stoff wurde auf besondere Art und Weise gewaschen und veredelt. Dieses Ausprobieren mit einem unvorhersehbaren Ereignis machte die Arbeit selbst zu einem großen Experiment.

2. Platz: Konstantin Laschkow, Deutschland

Kollektion: Frau des Bildes
Studium: Weißensee Kunsthochschule Berlin
Beruf: Designer
Arbeitsort: Berlin, Deutschland

Die Kollektion orientiert sich am Nebeneinander und der Gleichzeitigkeit von Stilen, Merkmalen und Formen. Sie vermischt Materialien, Formen und Farben. Daraus entstehen Kleidungsstücke, mit denen die Personen, die sie tragen, durch die Zeiten zu schweben scheinen und Vergangenes und Gegenwärtiges in sich tragen. Alte Stoffe wie Damast werden mit Siebdruck bearbeitet oder Samt wird digital bedruckt. Die Vorlagen für die Drucke stammen aus alten Illustrierten. Eine Frau bringt mit den Outfits dieser Kollektion die vielen Seiten ihres Charakters in unterschiedlichen Momenten und Launen zum Vorschein.

3. Platz: Louise Friedlaender, Deutschland

Kollektion: 01
Studium: ESMOD Berlin
Beruf: Designerin
Arbeitsort: Berlin, Deutschland

Louises erste Kollektion spiegelt moderne Eleganz, traditionelle Handwerkskunst und hohe Qualität wider. Ihre Inspirationen kommen aus geometrischen Formen, Möbeldesign und skulpturaler Architektur. Daraus entstehen klare, einzigartige und interessante Silhouetten. Das Material Seide wird dabei in verschiedener Weise eingesetzt und mit Perlen und Leder kombiniert.

Mehr Informationen zu allen teilnehmenden Designern als Download: Designer_Kollektionsbeschreibungen.pdf

(Text & Fotos: Rosy)

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