Die Shows des Festivals Fashionclash in Maastricht beginnen erst heute Abend – als Vorgeschmack präsentierten uns die Veranstalter gestern eine Ansammlung von Modefilmen in einem kleinen Independent-Kino in der niederländischen Stadt Maastricht.
Modefilme sind ein wichtiges Medium für Designer – neben Kollektionsbeschreibungen und Moodboards ermöglicht es Film, die Vision des Künstlers in bewegten Bildern wiederzugeben. Kein Wunder, greifen immer mehr Modedesigner drauf zurück – Kleidung kann so in einem aktiven, eindringlichen Licht präsentiert werden. Musikvideos dominierten dieses Feld seit ihrem Anbeginn in den 1980er Jahren – immer häufiger statten auch junge Modedesigner bekannte Musiker/innen aus, wie zuletzt SADAK den Rapper Chris Brown. Doch nun bekommt auch die Mode ihr eigenes, schwer zu definierendes Filmgenre, das immer wieder zu fesseln vermag. Ein Editorial, eine Kollektion, eine Geschichte, ein Gefühl – all das kann in Modefilmen aufgegriffen und ineinander vermischt werden.
Ein besonderes Highlight des gestrigen Fashionclash Maastricht Programms war der Kollektionsfilm “The purgatory of monotony” (dt: “Das Fegefeuer der Monotonie”) des Labels RHIÉ in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ace Norton – Sonja Kinski als einsame Frau von Welt, die sich in ihrer Villa mit diversen “sinnlosen” Tätigkeiten die Zeit vertreibt und darin so etwas wie Erfüllung findet. Man wünscht sich fast, “The Purgatory Of Monotomy” hätte Spielfilmlänge. Der Film wurde zwar für die AW 14 Kollektion des Labels produziert, was aber überhaupt keine Rolle spielt. Durch das Medium des Films wird der Mode etwas von ihrer Flüchtigkeit genommen – und ein Gefühl der Zeitlosigkeit entsteht.
Autor: Jonas – Titelfoto: RHIÉ/Ace Norton via Vimeo