Die Einführung der Initiatoren von VinoKilo Herbst Winter 2017 klang vielversprechend: Es handle sich um eine alternative Modenschau und Präsentation, die eine andere Sichtweise auf die Mode eröffnen würde. Mithilfe einer ungewöhnlichen Darbietung, einem Mix aus einer Aufführung, Installation und Interaktion, solle das Gespräch auf den Konsum von nachhaltiger Mode gelenkt werden.
Das Konzept von VinoKilo
Gegründet wurde das Unternehmen in Mainz, mit der Idee, Vintage-Mode zu Kilopreisen zu verkaufen. Den Gründern geht es darum, Modeliebhabern kostengünstige und nachhaltige Mode anzubieten. Vintage steht hierbei für Kleidung, die aus vergangenen Jahrzehnten stammt, durch eine solide Verarbeitung überzeugt und somit langlebig ist.
Die Show von VinoKilo Herbst Winter 2017
Creative Director Doyel Joshi aus New York inszenierte die Show in den Spreewerkstätten am Standort Alte Münze in Berlin. Die Models waren in verschiedene Vintage-Styles gehüllt und mussten neben dem Laufen außerdem still halten: Zwischen den Säulen der Location platzierten sie sich nach dem jeweiligen Run als drei separat angeordnete Menschenpyramiden auf Podesten und erstarrten. Der Clou: Am Ende der Show fiel der Vorhang hinter den Models, alias Performance-Künstlern, und zum Vorschein kam eine Wand aus drapierten Vintage-Schätzen. Nach der Show gab es zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Looks zu shoppen.
Vintage-Mode auf der Fashion Week – passt das?
Im 21. Jahrhundert und in Zeiten der Fast Fashion ist das Aufkommen des Themas Nachhaltigkeit eine natürliche Gegenbewegung zu rasanten Modezyklen und einem massiven Konsumverhalten. Das Konzept von VinoKilo liegt also nicht nur voll im Trend, sondern das Unternehmen setzt neben Trends auch Maßstäbe. Diese dürften wir Menschen neben den Eindrücken imposanter High Fashion begrüßen. Bei einer Anzahl von 7,44 Milliarden Menschen auf der Welt, die ständig Kleidung konsumieren und Müll produzieren, ist der Gedanke an einen wiederverwertenden Zyklus von Kleidung irgendwie erfrischend. Hinzu kommt, dass alle Stücke von VinoKilo individuell und einzigartig sind und außerdem eine Geschichte zu erzählen haben, die nicht von Massenproduktion oder Chemiegeruch handelt.
Autor: Lea Rebstock – Foto: KOWA-Berlin/Thomas Schulze
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.