AMD @ Neo.Fashion. 2022: Am 6. September 2022 fand die sechste Auflage der Neo.Fashion. im Rahmen der Berlin Fashion Week SS23 in den Reinbeckhallen in Berlin-Oberschöneweide statt. Bei dem Event handelt es sich um ein hybrides Format, welches kreative Nachwuchstalente der Modebranche fördert. Besondere Highlights der dreitägigen Veranstaltung sind dabei stets die Graduate Shows, bei denen die besten Absolventen von verschiedenen Hochschulen ihre Abschlusskollektionen vorführen dürfen und damit internationale Aufmerksamkeit bekommen. Im Kontext der Fashion Week ist die Neo.Fashion. in ihrer Konzeption ein wichtiges Format in der Kreativszene, aufstrebenden Designern Sichtbarkeit zu geben.
AMD @ Neo.Fashion. 2022: Die besten Absolventen
Um 15:30 präsentierte die AMD mit ihren Top-Graduates der Standorte Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf einen Mix aus unterschiedlichen Stilen und Formsprachen.
Lisa Faust – Anomalia
In ihrer Abschlusskollektion thematisiert die Designerin das Zusammenspiel von Körper, Geist und Mode in Bezug auf Identitätsdarstellung. Statt Funktionalität stehen Zeitlosigkeit und Trendunabhängigkeit im Vordergrund. Die selbst gefilzten Stoffe betonen zusätzlich das Kernthema.
Rachel Sittig – RISS – Beauty‘s Beast
Die Abschlussarbeit soll das Augenmerk auf die Notwendigkeit des Unschönen und Unperfekten für die Existenz des Schönen richten. Fabric Manipulation, Cut Outs und Risse unterstreichen das Thema der Kollektion. Das Unvollständige und Unperfekte symbolisiert die Schönheit, die in allem steckt.
Lea-Sophie Hein – SKIN HUNGER
Die Kollektion legt den Fokus auf menschliche Berührungen und ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft. Digitale Elemente werden mit klassischem Handwerk verbunden. Die Farbgebung ist auf diese beiden Aspekte abgestimmt.
Joyce To – Protagonist between earth and nowhere
Diese Abschlussarbeit drückt die Sehnsucht des Menschen nach Erfüllung durch verträumte und elegante Formsprache aus. Die digitale Welt, in der jeder sich selbst definieren und Protagonist sein kann, wird thematisiert.
Klara Kazani – married to my body
Mit ihrer Kollektion taucht die Jungdesignerin tief in ein wichtiges Thema unseres heutigen Zeitgeistes ein: “In sickness and in health: married to my body”. Sie nutzt Mode mit ihrem bedeutungsvollen Inhalt als visuelles Kommunikationsmittel der menschlichen Selbstdarstellung.
Pascal Gracian Dyrna – MASC
Mit MASC drückt der Designer den Wandel des Maskulinen modisch aus. Die Neudefinition von Gender fordert eine Veränderung der Formsprache. Veraltete Richtlinien fallen weg. Die Kollektion zeigt Männlichkeit im modernen Sinne. Es wird eine Verbindung aus historischen Silhouetten, moderner Linienführung und der Innovation des Männerbildes geschaffen.
Deniz-Can Sayim – Alman Kanacken
In seiner Upcycling-Arbeit setzt sich der Designer mit dem Identitätskampf von Migranten auseinander. Die Kollektion soll Menschen mit Doppelidentität in der Befassung mit dem Selbst helfen. Das Thema ist hierbei von türkischen Gastarbeiterfamilien inspiriert.
Helen Eisen – Perfect Human
Mit Perfect Human gelingt Helen Eisen die Verbindung zweier widersprüchlicher Welten: Perfektion steht lebhafter Menschlichkeit gegenüber. Die Formsprache der Kleidung orientiert sich an diesem Konfliktverhältnis.
Liv-Pauliana Sailer – HIRAETH – Polarities of nostalgia and its influence on today’s society
In dieser Kollektion befasst sich die Designerin mit dem Trendthema Nostalgie und natürlichen Prozessen. Sie thematisiert die Polarität nostalgischer Gefühle und den Einfluss der Vergangenheit im Hinblick auf aktuelle Lebensbeurteilungen. Der Konflikt wird durch antagonistische Details und Entwürfe visualisiert. Das Lebensgefühl einer selbstbewussten Frau, welche vielmehr von der Vergangenheit lernt, als sich durch diese einschränken zu lassen, wird somit vermittelt.
Die Shows waren vielfältig und innovativ. Die AMD zeigte sich damit als fortschrittliches Ausbildungsinstitut, welches die Studierenden nachhaltig fördert.
Autorin: Vivien Vetterkind – Fotos: Neo.Fashion
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