AMD Berlin Graduate Show 2024 - Stage.24

AMD Berlin Graduate Show 2024 – Stage.24

Die AMD Berlin STAGE.24 Graduate Fashion Show der Akademie für Mode & Design präsentierte am 01. März 2024 die kreativen Abschlusskollektionen der Absolventen in der Betonhalle von Silent Green in Berlin. Rund 24 Kollektionen des Studiengangs Fashion Design (B.A.) sowie eine Kollektion des Studiengangs Mode- & Designmanagement (B.A.) wurden stolz vorgestellt. Am selben Abend wurden auch die zwei besten Absolventen gewählt und die Abschlussarbeiten der Studiengänge Mode & Designmanagement (B.A.), Fashion Journalism & Communication (B.A.) und Sustainability in Fashion & Creative Industries (M.A.) in Form einer Ausstellung präsentiert.

AMD Berlin Graduate Show 2024: Gewinner-Kollektionen

Die die drei besten Absolventen des Jahrgangs wurden mithilfe einer renommierten Jury gekürt und ausgezeichnet. In diesem Jahr bestand die Jury aus den Designer des Labels Richert Beil Jale Richert und Michele Beil sowie der Art Direktorin Petra Langhammer. Ein besondere Fokus lag auf dem Thema Verarbeitungsqualität der Kollektion. Hier überzeugten insbesondere die Designer Julian Stamm mit der Kollektion “The Unknown” sowie Designer Fabian Kunert mit der Kollektion “WHAT ARE YOU AFRAID OF?” Zusätzlich wurde auch Designerin Hayley Gare mit der Kollektion “Aphelion” von der Jury ausgezeichnet.

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Neben der Modenschau fand eine Ausstellung von Abschlussarbeiten der Studiengänge Mode & Designmanagement (B.A.), Fashion Journalism & Communication (B.A.) und Sustainability in Fashion & Creative Industries (M.A.) statt. Unter den Absolventen des Studienganges Mode & Designmanagement (B.A.) war auch Jacob Langemeyer, welcher erfolgreich als Brand Manager & Founder das Berliner Label SF1OG zusammen mit der Designern  Rosa Marga Dahl leitet.

AMD Berlin Graduate Show 2024 Designer

Julian Stamm: The Unknown

Die Abschlusskollektion Julian Stamms spielt mit dem bekannten Reiz des Verbotenen sowie der menschlichen Neugierde für das uns Unbekannte. So existieren unterschiedliche Sagen und Interpretationen darüber, was nach dem Tod geschehen mag. Stamms The Unknown verarbeitet diese in sechs von dekonstruierter Mode geprägten Looks, darunter einer namens Coffin and Cemation, der einen hölzernen Sarg als Hauptakteur trägt.

Huyen Trang Vu: Lonely in Gorgeous

Lonely in Gorgeous handelt von dem japanischen „Hikikomori“. Das sind Menschen, die sich stark von der Gesellschaft zurückziehen und sich über längere Zeiträume bei sich zu Hause aufhalten. In vier Akte aufgeteilt und vom klassischen Ballett inspiriert, zeigt Vus Kollektion sechs Damenmode Looks, die verspielt und feminin die unterschiedlichen Satdien sowie den individuellen Umgang mit Selbstisolation porträtieren und reflektieren.

Annemarie Höltge: SCHATTENKINDER

Mit ihrer Abschlusskollektion möchte Annemarie Höltge eines klarstellen: Du kannst ein Kind sein als Erwachsener. Hiermit spielt sie auf die Leichtigkeit und Naivität ein, die Kinder in sich tragen und wie man dies auch als Erwachsener nicht loslassen muss. Am Körper zu eng sitzend und an den Schultern doch zu weit erinnern die sechs Looks an Kinderkleidung und vor allem Verkleidungen an bereits herausgewachsenen erwachsenen Models. Etwas düster und mit einer tiefergehenden Bedeutung sieht die Kleidung übertrieben unkomfortabel aus an den sogenannten SCHATTENKINDERn.

Clara Born: Klingt meine Linde

Clara Born erzählt anhand der sechs Looks ihrer Abschlusskollektion das Märchen Klingt meine Linde von Astrid Lindgen nach. Dabei stehen die Figur Malin und besonders ihr Schicksal sowie soziale Beziehungen im Vordergrund. Asymmetrisch, verspielt und unkonventionell gestylet bekommen die Looks dieser Kollektion eine fast mystische märchenhafte Wirkung. Von Kopf bis Fuß mithilfe von haubenartigen Kopfbedeckungen und gestülpten Socken variieren die Textilien. Vintage Spitze wird hier mit Wolle und Fell sowie gestrickt und gehäkelt kombiniert.

Hannah Klaus: I’m a 24 y/o Teenage Girl

 

Alica Braun: Solitude & Sanctuary

Solitude & Sanctuary entstand nach Alica Brauns dreimonatigem Aufenthalt in Seoul und behandelt unter anderem die Geschichte koreanischer Trostfrauen während des zweiten Weltkriegs. Diese Abschlusskollektion zelebriert zugleich die Eleganz von Schwarz und Weiß sowie simplen geraden Silhouetten. Zudem sind sie stark inspiriert von den traditionellen koreanischen und japanischen Kleidern wie beispielsweise Hanboks oder Kimonos. So möchte die Absolventin auf ungehörte Stimmen dieser Zeit und vor allem Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, die den Frauen damals widerfahren sind und bis heute nachklingen.

Elmira Pashaei: A Love that never ends

Sechs simple Looks präsentiert Elmira Pashaei in ihrer Abschlusskollektion. Sie tragen vor allem die Essenz des heiligen Christentums und der göttlichen Feminität. So fließen aus dem Christentum bekannte Silhouetten in die Designs ein und die sanft fallenden Stoffe erzielen eine elegante, feminine und anmutige Wirkung. Die Farbpallette besteht aus Weiß, Hellrosa und Flieder und erinnert so an idyllische Sonnenaufgänge. Maria Magdalena diente hauptsächlich als Inspiration für A Love that never ends.

Friederieke Köpsell: FUR!A

Friederike Köpsells Kollektion Fur!ia bricht Normen und verteidigt Female Rage, also die weibliche Wut, welche in unserer Gesellschaft nicht annähernd so akzeptiert wird wie die der Männer. Als Inspiration für die Kollektion dienten vor allem die deutsche Geschichte Tante Jolanthe Ritter Annegret und die feministische Riot Grrrl Bewegung, welche in der Hardcore Punk Szene der 90er Jahre durch Musik Revolution schaffen wollte. Köpsells Designs sollen die Frau sicher und gestärkt fühlen lassen, sodass sie ihre Wut ausleben, sich über den Male Gaze lustig machen, aber auch aktiv gegen das patriarchale System vorgehen kann.

Malte von Holtum: “unknown demise”

Die Abschlusskollektion von Malte von Holtum wirkt düster und mysteriös. Die Zukunft spielt sich vor den Augen der Vergangenheit ab. So besteht unknown demise aus sechs Looks, die aus Upcycling bestehen und bereits gebrauchte Textilien wiederverwertet. Durch die unterschiedliche Stoffe entstehen Texturen wie Muster auf der Kleidung. Besonders die Hauben, die den Kopf umhüllen oder sogar das Gesicht verdecken spielen vermutlich auf unsere Zukunft beziehungsweise die der Erde sowie der gesamten Menschheit an.

Noelle Trüeb: Stereotypes & Prejudices in Fashion

Noelle Trüeb präsentiert mit ihrer Abschlusskollektion Stereotypes & Prejudices in Fashion wie der Name schon sagt Vorurteile in der Mode. Fast klischeehaft sehen die sechs Looks nach Fashion aus mit Fell, Stiefeln, weiten Hosenbeinen, unterschiedlichen Prints und Mustern – alles ist dabei und es wirkt als würde man in einem Modemagazin herumblättern – voller Dynamik und Inspiration.

Arina Bartsch: Blending Nature and Human Life on sustainable Fashion

Die Abschlusskollektion Blending Nature and Human Life on sustainable Fashion dreht sich rund um den Klimawandel und unsere Gesellschaft. Von Omas Manhattan Projekt inspiriert, handelt Bartschs Abschlusskollektion von einer Stadt gebaut um mit der Natur und dem urbanen Leben im Einklang zu sein. Die sechs Looks stellen vor allem destruktive, einzigartige Designs in den Vordergrund, die aus Upcyclung und Deadstock Materialien bestehen. Sie erzählen der Reihenfolge nach eine Geschichte mit Appell an uns als Menschheit.

Vinita Bhatkal: Uncolonized Incarnate

Ronnika Pipal: Fie On Thee ! Fie On Me !

Due aufsehenerregende Abschlusskollektion Fie On Thee ! Fie On Me ! handelt von dem unangenehmen Gefühl der bloßen Scham und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Das Gesicht verhüllende Hauben erinnern an den Wunsch, unsichtbar zu sein, wenn man sich gerade schämt. Insgesamt beschäftigt Pipal sich mit ihren Designs mit dem Prozess vom Schamgefühl bis zu dem Punkt an dem man Frieden damit schließt.

Hannah Bentley: SENSE

Mit SENSE untersucht Hannah Bentley wie Kleidung das menschliche Wohlbefinden als auch die Umgebung unterstützt. In der heutigen Zeit als auch in Zukunft sind wir so sehr von Stress , Druck, genau wie von dem Klimawandel betroffen, dass wir Kleidung als Komfort bitter nötig haben, unsere Umwelt jedoch auch vor ihr schützen müssen. Drei aussagekräftige Looks präsentierte die Absolventin mit diesem Ziel. Dabei verwendete sie für die Designs unterschiedlichen Materialien wie beispielsweise recycelten Plastikflaschen.

Julia Marchand: Le Bal des Increvable

In Le Bal des Increvable dreht sich alles um das mystische Wesen der Vampire. Zusätzlich zu der Kollektion entwarf Marchand einen 1-minütigen Kurzfilm. Die drei Looks dienen also als Kostüme und stellen zudem pure Kunst dar. Sechs Vampir Charaktere überlegte die Absolventin sich, um mit ihrer Abschlusskollektion mit Kurzfilm eine unheimliche Geschichte zu erzählen, die konzeptionell von moderner und zeitgenössischer Kunst inspiriert ist.

Sophie-Marielle Schelinski: BLOOMING

Maren Ruud: Skin Breaker

Mit Skin Breaker gibt Maren Ruud denjenigen eine Stimme, die unter physischem sowie sexuellen Missbrauch leiden mussten in einer Gesellschaft, in der Frauen verurteilt werden, auch wenn sie die Opfer sind. Die Kollektion behandelt die psychologische Reise und insbesondere die Heilung des Betroffenen und konzentriert sich dabei auf Vorbeugung und Unterstützung für die Zukunft. Die sechs aufwändig gestalteten Designs erzählen die gesamte Geschichte vom Beginn einer toxischen Beziehung bis hin zum Missbrauch und am Ende zur Unabhängigkeit. Die blühende Blume steht hier symbolisch für den Heilungsprozess.

Pia Kerschhackl: Feschion

Dies ist eine Abschlusskollektion, die österreichische Trachten und ganz besonders die der Kärnten in den Vordergrund stellt und dabei doch tragbar macht. Mit modernem Twist werden die traditionellen Trachten nun für die jüngere Generation interessant und modisch dargestellt. Alltäglich zur Uni, aber auch zum Ausgehen geeignet mit Einflüssen aus Dirdl- und Lederhosen-Outfits, erfindet Kerschhackl einen neuen Bekleidungsstil. Die alten traditionellen werden mit modernen Designs gemischt, sodass etwas komplett Neues daraus entsteht: Feschion.

Kenzy Hegazy: LiNAiRE

Die Absolventin Kenzy Hegazy möchte mit ihrer Kollektion zeigen, wie unterschiedliche Textilien den Träger steif und andere einen wiederum federleicht fühlen lasse können. So findet man fest aussehende Denim Bekleidung, aber auch wehende Satinkleider unter den sechs Looks. LiNAiRE stellt dar, wie man nach einer düsteren Phase im Leben wieder Licht am Ende des Tunnels finden und sich frei entfalten kann. Diese Abschlusskollektion schenkt damit Hoffnung und Zuversicht.

Muriel Hagmann: Tacit

Von Tabus in der zeitgenössischen westlichen Gesellschaft inspiriert, behandelt Tacit drei Themen, die sonst eher als unangenehm gelten. Hagmann analysiert mit ihrer Abschluskollektion den Tod, die Sucht und die häusliche Gewalt. Die in schwarz und weiß getauchten, sehr düsteren Designs beinhalten zudem mehrere Symbole, die die Tabus anschneiden. Handabdrücke, Steine sowie Ketten wirken erst unheimlich, aber tragen hier eine tiefgehende Bedeutung. Hagmann möchte bewirken, dass der Zuschauer seine eigenen Glaubenssätze hinterfragt.

Hayley Gare: Aphelion

Hayley Gares Kollektion beinhaltet sieben feminine Damenmode Looks mit schmalen Silhouetten und geraden Schnitten, von denen aber nur 6 in der Show präsentiert wurden. Sie ist nicht ohne Grund von der Jury gelobt und auserwählt worden. Aphelion handelt von dem Widerspruch der romantisierten Fantasie des Alleinseins und der Realität der Isolation, welche einen gewaltigen Einfluss auf die mentale Gesundheit haben kann. So gelangen in der Kollektion ein zartes Spitzenkleid neben einem modernem Tracksuit nebeneinander.

Audrey Martignier: Gloomy Future Freaky Future

Diese Kollektion untersucht bereits etablierte Schönheitsideale und ihre Kontraste. Martignier möchte die Grenzen zwischen dem traditionell Hässlichem und Schönen verwischen und dabei auf Einzigartigkeit und Individualität setzen. Hierfür unterteilt sie ihre Abschlusskollektion in drei Teile und erkennt die Faszination der Hässlichkeit in der Mode. Ihre Designs brechen alle Normen in der Mode erscheinen äußerst fragwürdig bis man die Schönheit in der Hässlichkeit entdeckt.

Amelie Klewe: Everything I Hate About Fashion

Amelie Klewes Abschlusskollektion hat es in sich: Ihr Konzept soll zum einen den Designer uns zum anderen den Konsumenten befriedigen, was erst einmal logisch klingt, aber einen psychologischen Hintergrund verfolgt. Der Versuch bestimmten Standards in der Mode gerecht zu werden betrifft nämlich beide Partien. Dabei spielen beispielsweise soziale Normen aber auch die eigene Identität eine enorme Rolle. Everything I Hate About Fashion ist eine Art Liebesbrief an all die negativen Umstände, durch die wir müssen, um unser authentisches Selbst zu entdecken.

Fabian Kunert: WHAT ARE YOU AFRAID OF?

What are you afraid of? untersucht die die manipulativen Taktiken, die von Mitgliedern destruktiver Kultkreisen genutzt werden, um ihre Ideologien und Systemstrukturen durchzusetzen. Hierfür präsentiert Fabian Kunert sechs destruktive und an eine Paparrazi Fotos erinnernde Looks, die sich an der Kult- sowie Celebrity-Kultur inspirieren. Mithilfe von außergewöhnlich großen Schulterteilen bekommt der menschliche Körper eine eigenartige Silhouette und durch eine Haube über dem Gesicht gewinnt der Mensch an Anonymität.

Autorin: Aaliyah – Fotos: KOWA-Berlin

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