Richert Beil zeigte am Dienstag seine Spring Summer 24 Kollektion im Rahmen der Berlin Fashion Week in einem alten Supermarkt im Westen Berlins. Das Designer-Duo : Jale Richert und Michele Beil kehrt mit dieser Kollektion zurück zur Fashion Week. Mit einer disruptiven und Avantgardistischen Modenschau unter dem Namen “Vater unser” zeigte die Berliner Marke eine Kollektion, die die Grenzen zwischen beiden Geschlechtern verwischen lässt.
Dekonstruktion und das Hinterfragen der Geschlechterrollen
Traditionelle Männermode und die vertraute Silhouette sind dekonstruiert, um neue spannende Kombinationen entstehen zu lassen. Die Krawatte wird zu einer Art Gürtel umfunktioniert, Sakkos sind nur noch bis zur Hälfte vorhanden. Traditionellen Werten von Männlichkeit und Weiblichkeit entspricht diese Kollektion nicht mehr.
Der Einsatz von Latex in Kombination mit einem klassischen Nadelstreifen Anzug sorgt für Kontrast und Spannung. Auch tolle Details wie Wasser was aus den Gummistiefeln über schwappt rundet die Kollektion perfekt ab. Ein besonderes Highlight ist hier das Korsett für Männer, aber auch die Lederhosen haben einen interessanten Schnitt.
Altdeutche Stickereien auf einzelnen Pieces
„Getraues Heim, Glück allein. “
Details, wie Bücher, die die Bibel anmuten, mit Gürtel als Tasche umfunktioniert, Stickereien auf dem Rücken spiegeln das Kollektionsthema wunderbar wider. Die altdeutsche Schrift welche hier benutzt wurde erinnert deutlich an die alte Zeit und repräsentieren die soziale und rechtliche Unterdrückung der Frau, welche bis heute zu Teilen besteht. Besonders die Accessoires sind ein echter Hingucker, Wadenhohe Stiefel und Taschen mit wunderbaren Details.
Die Highlights dieser Saison sind antike handbestickte Textilien, die die weibliche Rolle einer „perfekten Hausfrau“ und gleichzeitig soziale und rechtliche Unterdrückung von damals bis heute repräsentieren. Passend zur Kollektion sind alle Models im natural Look geschminkt. Kirchenähnliche Klänge werden von ungemütlichen Quietschen übertönt. Langsames laufen der Models ermöglicht es die Details genau zu betrachten.
Autorin: Lara Augstein – Foto: Tom Funk
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