Anke Engelke moderiert die Eröffnungsgala Berlinale seit 60 Jahren
Als ich die Wohnung gegen 20 Uhr verließ, lief im Fernseher die Eröffnungsgala Berlinale bereits seit einer knappen halben Stunde. Anke Engelke war gerade dabei die Hollywood-Prominenz im feierlich hergerichteten Berlinale Palast auf ihre ganz besondere Art zu begrüßen – augenblicklich wurde man an Oscar-Moderatoren wie Billy Crystal erinnert – Witzigkeit kennt bekanntlich keine Grenzen. Ich wünschte nur, dass bei der für das Plebs im Friedrichstadtpalast abgehaltenden Eröffnungsgala, mit Beginn um 20.30 Uhr, mir Frau Anke Engelke erspart bliebe. Doch, wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft. Mit leichter Verspätung wurde die gesamte Eröffnungsgala Berlinale zeitlich versetzt zum Besten gegeben. Frau Engelke sagte irgendwann im Scherz (wer hätte es anders gedacht), sie moderiere die Berlinale bereits im 60. Jahr.
Ja, das Gefühl hat man in der Tat.
Eröffnungsfilm: GRAND BUDAPEST HOTEL
Über den Film GRAND BUDAPEST HOTEL hatten wir bereits ein inhaltliches Kino Preview gebracht. Doch wie schneidet der Film ab?
Geradeheraus: Ohne die anderen Beiträge bereits gesehen zu haben, kann GRAND BUDAPEST HOTEL im Wettbewerb geschlagen werden. Der Anwärter auf den Goldenen Bären kann dabei durchaus schlichter gestaltet sein, denn diesbezüglich ist GRAND BUDAPEST HOTEL ein absolutes Fest für die Sinne; der Berlinale-Gewinner, der am 15. Februar bekannt gegeben wird, muss stattdessen am Ende nur einen Tick überraschender sein. Überraschung bedeutet, dass der Kinobesucher noch während des Abspanns beschäftigt ist, das soeben Gesehene betroffen wie beglückt und vielleicht sogar weiser, gedanklich in den Griff zu kriegen. GRAND BUDAPEST HOTEL wartet mit so vielen und großartigen Schauspielern auf, dass es schon fast zu viel ist. Nach dieser Form der Übersättigung herrscht am Ende nur blanke Müdigkeit.
Die Übertragung der Eröffnungsgala Berlinale im Friedrichstadtpalast mit Hollywood-Besuch
Zwischen Anke Engelke und GRAND BUDAPEST HOTEL schauten Wes Anderson und Bill Murray vorbei:
Autor: Caspar Keller
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.