Mashiah Arrive ist das Label des in Berlin lebenden Designers Mersh Mashiah. Seine neue Kollektion präsentierte er, im Zuge der Fashion Week, vergangenen Freitag bei Potsdam Now.
Herausstechend an den Modellen von Mashiah Arrive ist vor allem die Form. Extravagante, teilweise asymmetrische Silhouetten zählen zu seinem Markenzeichen. Mit Hilfe von Falten und plissierten Stoffen erschafft er eine Dreidimensionalität, die kleidet. Und eben diese plissierten Stoffe machen durch ihre Haptik und ihre Struktur den besonderen Reiz der Kreationen aus: Schon beim kleinsten Anstoß beginnen die Kleider beinahe ein Eigenleben zu entwickeln und steigern sich immer mehr in ihren wippenden Bewegungen.
In Kombination mit den kräftigen Unifarben, die Mersh Mashiah mit Vorliebe verwendet, entstehen ganze automatisch Assoziation beim Betrachter, so wie bei den drei Nixen, die in blitzblauen, beinahe muschelförmigen Kleidern über den Laufsteg gleiten.
Nicht zuletzt aber sind die raffinierten Details für das Gesamtbild der Kollektion verantwortlich. Wuchtige Kragenkreationen, Trompetentaschen und die Verwendung verschiedener Materialien, wie Seidenstoffe, Wollstoffe, Tüll und sogar Kordeln, wechseln sich hier harmonisch ab.
Mashiah Arrive beeindruckt – nicht nur als Gesamtbild auf dem Laufsteg sondern auch im Detail.
Im Anschluss – und als großer Abschluss der diesjährigen Potsdam Now – präsentierte Natasha Pavluchenko ihre Kollektion. Die junge Polin setzt ganz auf cleane Eleganz. Die gesamte Kollektion ist in schwarz und weiß gehalten und überzeugt mit geraden Linien und dezenten, aber umso gediegeneren Details. Das ganze wirkt elegant, urban und jugendlich – aber mit Klasse. Obwohl Pavluchenkos Mode so modern wirkt, bedient sie sich oft und gekonnt an kostümhistorischen Klassikern. So präsentiert Natasha Pavluchenko beispielsweise schmale Hosen, deren Bund über die Taille geht mit angeschnittenen Trägern. Diese „Neuinterpretation der Latzhose“ wirkt besonders in der Weiß-in-Weiß Kombination. Außerdem findet man Jabots, Korsagenkleider und Bahnenmäntel. Etwas extravaganter, aber trotzdem harmonisch zum Rest der Kollektion, ist da die Verwendung von Kunstpelz mit extralangem Flor. Auch hier findet man nur die Farben schwarz und weiß. Eingesetzt wird dieser wahlweise als Brustpanzer oder übergroßer Shopper.
Natasha Pavluchenko steht für eine junge Generation polnischer Designer die völlig kitschfrei großartige Mode macht.
Davon möchte man gerne noch viel mehr sehen.
Autor: Stefanie – Fotos: H. Berthold
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