Ewa Herzog und Marina Hoermanseder Berliner Designerinnen Hilfsgüter für die Ukraine

Berliner Designerinnen sammeln 600 Tonnen Hilfsgüter für die Ukraine

Über 600 Tonnen Hilfsgüter sind seit dem 28. Februar 2022 dank der privaten Initiative von Ewa Herzog und Marina Hoermanseder in die Ukraine geliefert worden.

Fashion Week? Business Meetings? Fehlanzeige. Mit Beginn des Krieges mobilisierte die ukrainische Modedesignerin Ewa Herzog ihr privates Netzwerk und fand in der österreichischen Modedesignerin Marina Hoermanseder eine Partnerin für die Sorforthilfe für die Menschen in der Ukraine.

Ewa Herzog aktiviert privates Netzwerk

„Durch Kontakte in meine Heimat wusste ich sofort was gebraucht wird und wo, aber ich wusste auch, ich brauche Unterstützung,“ betont Ewa Herzog. Über die sozialen Medien riefen die Designerinnen gemeinsam zu Spenden auf, darunter Medikamente für Krankenhäuser, warme Kleidung, Hygieneartikel und Nahrung. Diese sammelten sie zu Beginn im Atelier von Marina Hoermanseder in Berlin-Kreuzberg. „Anfangs sortierte ich mit meinem Team die privaten Spenden, um sie hier in Berlin an die AVUS Station zur Abholung zu fahren,“ erklärt Marina Hoermanseder.

Marina Hoermanseder’s Instagram-Follower

Eine Mammutaufgabe, wie sich herausstellte, denn viele der privaten Spenden ihrer allein rund 120.000 Instagram-Follower erreichten das Atelier bereits Stunden nach dem ersten Aufruf. Ewa Herzog organisierte mit einem Logistikunternehmen ukrainische Fahrer und LKW’s mit ukrainischem Kennzeichen, damit diese direkt über die Grenze nach Kiew, Lwiw, Lutsk oder Kharkiv fahren konnten. Für viele der Fahrer war es eine einmalige Fahrt, da sie als Männer der Ukraine nicht mehr ausreisen durften. Es waren heikle Fahrten direkt in das Kriegsgebiet, das war den Beteiligten immer bewusst und die Emotionen bei allen präsent.

Freiwilligen Helfer und Unternehmer für die Ukraine

Empathie und Mitgefühl für das Leid der Menschen zeigten auch die täglich rund 50 bis 100 freiwilligen Helferinnen und Helfer, welche in den darauffolgenden Tagen die Hilfsgüter an der AVUS Station vor Ort sortierten und packten. Das Engagement war immens. Ein Verpackungsunternehmer spendete Kartons, eine Druckerei spendete Etiketten auf Ukrainisch und Deutsch. Es wurde Flutlicht vom THW gestellt, auch die Polizei sammelte Sachspenden. Sponsorenpartner der Designerinnen lieferten weitere Ware, sogar Tierfutter. „Mein Ziel war es zudem einen LKW mit Tierfutter zu befüllen, da mich das Leid der Tiere auch sehr berührt,“ sagt Marina Hoermanseder. Auch das haben die Initiatorinnen geschafft. Insgesamt fuhren in 10 Tagen 25 LKW’s an der AVUS Station los. Von dem zivilgesellschaftlichen Engagement sind die Designerinnen überwältigt.

Hilfsgüter für die Ukraine

„Ich bin stolz auf die Gemeinschaft, die sich hier gebildet hat. Wenn man zusammenhält, kann man so vieles bewegen,“ sagt Marina Hoermanseder gerührt. Deutsche, Ukrainer, Russen – Menschen jeder Gesellschaftsschicht – alle halfen mit. Auch weitete sich die Aktion auf andere deutsche Städte aus, wie München und Mannheim. Später sogar auf die österreichische Stadt Wien. Nun übernimmt die Deutsche Bahn ab dem 11. März 2022 die LKW-Fahrer und koordiniert den weiteren Transport von Hilfsgütern. „Das Hilfsprojekt hat mittlerweile ein so großes, positives Ausmaß angenommen, dass wir dies täglich mit unseren privaten Möglichkeiten nicht mehr leisten können. Wir sind froh, dass wir nun einen großen Partner gefunden haben. Unsere ukrainischen Fahrer werden an die Deutsche Bahn übergeben, die im Rahmen des Projekts „Schienenbrücke“ per Zug und LKW die Ukraine bei der Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung unterstützten will. Die Fahrer werden im Pendelverkehr eingesetzt, die Städte mit dringend benötigen Hilfsgütern zu versorgen”, erklärt Ewa Herzog.

Ewa Herzog und Marina Hoermanseder setzen Hilfe fort

Ewa Herzog und Marina Hoermanseder werden aber ihre persönliche Hilfe für die Ukraine nicht abbrechen. Sie planen schon jetzt weiteres Engagement für die Zukunft: „Wir möchten das, was wir begonnen haben, fortführen. Vielleicht können wir beispielsweise mit Spendengeldern irgendwann eine lokale Bekleidungsproduktion in der Ukraine unterstützen,“ sagt Marina Hoermanseder. „Oder wir entwerfen Designs, deren Erlös direkt in die Ukraine fließt,“ fügt Ewa Herzog hinzu.

Autor: fsb/PR – Fotos:

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