Berlin, 8. Februar 2024 – Mit einem beeindruckenden Fokus auf Nachhaltigkeit hat das Label Natascha von Hirschhausen neue Maßstäbe für die Entwicklung und Pflege nachhaltiger Mode gesetzt. Statt einer klassischen Runway-Präsentation entschied sich das Label für ein interaktives Format im eigenen Store.
Natascha von Hirschhausens Philosophie
Die Vision von Natascha von Hirschhausen ist es, über die Kreislauffähigkeit ihrer Produkte hinauszugehen und Zero-Waste-Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Während herkömmliche Modeunternehmen mit bis zu 20 Prozent Materialverschwendung beim Zuschnitt ihrer Kleidungsstücke kämpfen, hat Sie diese Verschwendung auf weniger als ein Prozent reduziert. Darüber hinaus verwendet sie ausschließlich nachhaltige, natürliche Materialien und produziert ihre gesamte Kollektion lokal und regional. Ziel ist es, einen radikalen Wandel in der Produktion und im Konsum von Mode herbeizuführen, der sich nachweislich positiv auf Mensch und Umwelt auswirkt.
MODE UND REPARATUR
Im Rahmen des Studio2Retail-Programms fand während der Berlin Fashion Week im Natascha von Hirschhausen Store ein bemerkenswertes Programm zum Thema Mode und Reparatur statt. Von 17:00 bis 18:30 Uhr fand ein Sashiko-Workshop mit Keiko Oboshi statt. Anschließend fand von 19:00 bis 19:45 Uhr eine Podiumsdiskussion in deutscher Sprache statt. Bei Live-Musik und Getränken ließ man den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen und diskutierte angeregt über die Zukunft der Branche.
Learning by Doing
Der Workshop von Keiko Oboshi zielte darauf ab, die Teilnehmenden direkt für das Thema Reparatur zu begeistern. Von Hirschhausen ist überzeugt, dass dies der beste Weg ist, um Veränderungen herbeizuführen: „Learning by doing“.
Sashiko ist eine traditionelle japanische Sticktechnik, die ursprünglich zum Reparieren und Verstärken von Kleidungsstücken entwickelt wurde. Bei dieser Technik werden Risse, Löcher oder schwache Stellen im Stoff mit festen, gleichmäßigen Stichen überbrückt und stabilisiert. Durch wiederholtes Nähen entstehen geometrische Muster, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. So kann Sashiko nicht nur zum Reparieren, sondern auch zum Verschönern und Individualisieren von Kleidungsstücken eingesetzt werden. Die Workshops sind immer sehr schnell ausgebucht und es gibt bereits Wartelisten. Das Format erfreut sich also großer Beliebtheit.
EXPERTENMEINUNGEN ZUM THEMA
Die anschließende Podiumsdiskussion fand nebenan in einer Galerie statt. Moderiert wurde das Panel von Stefanie Barz, Mitbegründerin der Reparatur- und Upcycling-Plattform Loop Look, die die Diskussion lebendig und inspirierend gestaltete. Viola Wohlgemuth, Aktivistin für Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace, leitete die Diskussion und betonte die Notwendigkeit, gegen Überkonsum und die negativen Auswirkungen der Modeindustrie vorzugehen. Thimo Schwenzfeier, ehemaliger Ausstellungsleiter der nachhaltigen Messe Neonyt und jetziger Leiter des Conscious Fashion Store am Potsdamer Platz, berichtete über seine Ambitionen und Erfahrungen mit den dort angebotenen Reparaturmöglichkeiten. Er betonte, wie diese Reparaturen dazu beitragen können, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern und den ökologischen Fußabdruck der Modeindustrie zu verringern. Natascha von Hirschhausen, bekannt für ihren unerschütterlichen Fokus auf Nachhaltigkeit in ihrem Modelabel, stellte ihre Zero-Waste-Lösungen vor und betonte die Bedeutung von Reparaturen als integralen Bestandteil einer nachhaltigen Modepraxis.
ERFOLG UND AUSBLICK
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt hin zu mehr Bewusstsein für Reparatur und Nachhaltigkeit in der Modebranche. Obwohl der Workshop bereits ausgebucht war, konnten sich Interessierte auf eine Warteliste setzen lassen, um noch einen Platz zu ergattern. Die Veranstaltung fand in der Galerie neben Natascha von Hirschhausens Shop in Q 205 statt und wurde von zahlreichen Partnern und Sponsoren wie der Berliner Sparkasse, dem Fashion Council Germany, Studio 2 Retail und der Berlin Fashion Week unterstützt.
Autorin: Charlotte Golz – Fotos: PR
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