Man kennt die Münchener Modeschöpferin Susanne Wiebe als farbenfrohe Designerin, die die Weiblichkeit gerne auf direktem Wege ohne Umschweifen in ihren Kollektion zelebriert und darstellt. Körperbetont, figurbewusst und weiblich sind die Schlagwörter, die einem in den Sinn kommen, wenn man an ihre Kollektionen der vergangenen Saisons denkt.
Die Designerin, die in Stuttgart geboren und im Teheran aufgewachsen ist, hat vor ihrem Modedesignstudium am Lette- Verein in Berlin freie Malerei studiert. Die künstlerisch geprägten Einflüsse sind in ihren Entwürfen oftmals nicht zu übersehen, vor allem nicht in ihrer diesjährigen Sommerkollektion 2015.
Auf dem Showfloor Berlin, der am 8. Juli im Magazin der Heeresbäckerei stattfand, präsentierte die Münchener Designerin ihre neuste Kollektion unter dem Motto Upgrade Yourself. Selbstbewusste Models, anfangs im Allover-Leather Look gekleidet, stolzierten über den Laufsteg. Zu Beginn der Show wurden klassisch-moderne Anzüge mit teilweise überschrittenen Schultern und Schulterpolstern aus unifarbenem schwarzen Leder und grauem Schlangenleder. Auch wenn die Models zu diesem Zeitpunkt unter ihrem Lederblazer nichts als ihre nackte Haut trugen, ging es im Vergleich zu später noch recht zugeknöpft zu. Man merkte sehr schnell, um was es eigentlich ging. Es ging um extravagante Provokation, um die pure, nackte Weiblichkeit, und genau die bekam man auch zu sehen.
Die Brust gilt als zentraler Punkt, im Bezug auf Weiblichkeit. Kaum ein Outfit, bedeckte die Brüste der Models ganz. In roten Lettern auf nackter Modelhaut wurden klare Statements wie Code Fatale, Moral Fatale, Genial Fatale und Femme Fatale tituliert. Gegen ende der Show kamen zusätzlich zum Leder Organzamäntel und Fransenmäntel in verschiedenen Farben zum Einsatz, unter dem die Models auch wieder nichts als ihre Weiblichkeit trugen, verziert mit klaren Statements. Unter den vielen kräftigen Farbtönen waren auch Farben wie Hellorange und Flieder in einer Kombination aus weich fließenden zarten Materialien im Lagenlook zu sehen, die gepaart mit den schweren Ketten einen interessanten Kontrast boten. Als würde man in einer längst vergessenen mystischen Welt Einlass finden, die von außen nicht jedem zugänglich ist.
Alles in allem war es eine Show, die vor femininer Energie nur so strotzte und die Trägerin eher noch als die Kleidung in den Vordergrund rückte.
Das Team von Fashionstreet- Berlin wünscht auch weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.
Autor: Carmen Faust — Fotos: KOWA- Berlin/ Stefan Barth
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