Ein echter Scorsese: THE WOLF OF WALL STREET
Martin Scorsese (DEPARTED – UNTER FEINDEN, GOODFELLAS) ist einer der Besten und kann es sich leisten, die Besten um sich zu scharen. So enstehen beste Bilder mit besten Schauspielern (Leonardo DiCaprio), beste Kamera (Rodrigo Prieto), bester Schnitt (Thelma Schoonmaker). Aber reicht auch die Story für drei Stunden Film?
Inhalt
THE WOLF OF WALL STREET erzählt die Geschichte des New Yorker Börsenmaklers Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio). Belfort lebt seine eigene Version des amerikanischen Traums: Auf dem Weg nach oben findet er sich schnell in der korrupten Realität des Kapitals zurecht. Denn der Erfolg kennt nur eine Maxime: hemmungslose Habgier. Als Broker jongliert Belfort bald mit Millionen, feiert Ende der 80er-Jahre exzessive Erfolge mit seiner Maklerfirma „Stratton Oakmont“ und lebt schon mit Anfang 20 ein Leben in überbordendem Luxus und Überfluss – was ihm den Titel „The Wolf of Wall Street“ einbringt.
Geld. Macht. Frauen. Drogen. Die Versuchungen lauern überall und ein Widerstehen ist nicht nötig! Belfort und seine Wolfsmeute lassen sich von keiner Behörde einschüchtern. Sie erkennen schnell, Bescheidenheit wird überbewertet und das Credo der Ellenbogengesellschaft lautet: Mehr ist nie genug!
Über den Film
Das Drehbuch (Terence Winter) basiert auf dem 2007 veröffentlichten gleichnamigen Buch von Jordan Belfort.
Web-Seite zum Film: THE WOLF OF WALL STREET
Besetzung
Jordan Belfort Leonardo DiCaprio
Donnie Azoff Jonah Hill
Naomi Margot Robbie
Rugrat P.J. Byrne
Mark Hanna Matthew McConaughey
Robbie Brian Sacca
Brad Jon Bernthal
Agent Patrick Denham Kyle Chandler
Rezension
Ein gut in Szene gesetzter Film mit Darstellern, deren Charaktere abstoßen wie anziehen und eines treffend zur Schau stellen: Schweine beim Mästen.
Bereits nach Minute Dreißig (gefühlt) und nach einer Szene zwischen Leonardo DiCaprio (DER GROSSE GATSBY) und Matthew McConaughey (THE WOMANIZER – DIE NACHT DER EX-FREUNDINNEN), in der McConaughey theatralisch erklärt, dass Zaster unweigerlich verknüpft ist mit Laster, und je höher der Zaster, desto größer die Laster, war der Kinobesucher im Bilde und darüber aufgeklärt, dass man zwar mit unterdurchschnittlichem Verstand unermässlich reich werden kann, dass es für das gesunde Verhältnis von Geld und Lust dann aber doch eines überdurchschnittlichen Vestandes bedarf.
In den darauf folgenden sechzig Minuten kann man ob der Gier, Ignoranz und Sucht eines Jordan Belfort und seiner Inkompetenz diese drei Schwächen in den Griff zu kriegen herzhaft lachen und gleichzeitig fremdschämen.
Die dann folgenden weiteren neunzig Minuten fallen mehr und mehr schwer mit Leichtigkeit ertragen zu werden, weil sich die Inkompetenz wieder und wieder wiederholt.
Nein! Die Story reicht nicht für drei Stunden Film!
Kinostart: 16. Januar 2014
(Text: Caspar Keller)
5*: Bedeutendes Kino (sehenswert)
4*: Großes Kino (beste Unterhaltung)
3*: Gutes Kino (gute Unterhaltung)
2*: Kleines Kino (okay)
1*: Schlechtes Kino (besser ein Buch lesen)
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