Fashion Open Studio Talk: POWER - Who's in control?

Fashion Open Studio Talk: POWER – Who’s in control? – Fashion Week Berlin AW 2022

POWER – Who’s in control? Das Format “Fashion Open Studios Talks” präsentierte im Rahmen der Fashion Week Berlin AW22 einen Talk mit Orsola de Castro, Julian Daynov und Annika Brix moderiert von Tamsin Blanchard über den Motor von Nachhaltigkeit in der Modebranche.

Über Fashion Open Studio und Fashion Revolution

Fashion Open Studio wurde 2017 gegründet und fördert die Transparenz von Fashion Labels durch Panel Talks, Ausstellungen, Workshops und Interviews. So nimmt Fashion Open Studio auch an der Mercedes-Benz Fashion Week teil. Der Hintergrund der Initiative ist die Non-Profit Organisation “Fashion Revolution“, die 2013 nach Rana Plaza, dem Fabrikeinsturz in Bangladesh, gegründet wurde. Die Organisation setzt sich für eine Modeindustrie ein, die auf fairen Arbeitsbedingungen basiert und durch Transparenz und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist. So vertritt Fashion Open Studio die Non-Profit Organisation nach außen hin und bietet auf der Fashion Week Raum für Gespräche und Weiterentwicklung.

Notwendige Veränderungen

Der Rahmen des Gesprächs POWER – Who’s in control? ist der Wille die Modeindustrie nachhaltig und feministisch zu ändern. Dahingehend, dass Designer*innen eher nachhaltig als profitorientiert handeln. Dass wirkliche Gleichberechtigung herrscht – Stichpunkt Gender-Pay-Gap. Dass Nachhaltigkeit überhaupt als Möglichkeit und dann als Notwendigkeit angesehen wird (Annika Brix).

Wo liegt die Power?

Eingeleitet wurde der Talk: POWER – Who’s in control? von der Moderatorin Tamsin Blanchard mit der Frage wer denn die Power in der Fashion Industrie hat. Schnell wurde klar: Macht liegt da wo Geld ist. Dadurch, dass profitorientiertes und kapitalistisches Handeln in der Gesellschaft tief verankert ist, spiegelt sich das auch in der Modeindustrie wieder. Zum Beispiel ist laut Julian Daynov, das Verhältnis zwischen nachhaltig orientierten und profitorientierten Menschen überhaupt nicht ausgeglichen. Das liegt daran, dass es unter vielen, von der Chefetage bis hin zur/zum Arbeiter*in unmöglich wirkt, dass Nachhaltigkeit eine Entscheidung sein kann. Eine Entscheidung, die aber mit einem gesunden Maß an Profitorientierung vereinbar ist.

Die Power liegt bei uns

Wenn von der Modeindustrie gesprochen wird, wird schnell vergessen, dass die Modeindustrie aus uns allen besteht. Aus Modearbeiter*innen und Modetragenden. Allein darin liegt auch Macht. Die Macht, dass Menschen denken Sie könnten nichts gegen problematische Züge der Modewelt ausrichten. Annika Brix, Kommunikations-Expertin, betont dazu die realistische Möglichkeit Menschen um sich herum zu inspirieren für, in diesem Fall, bewusstes Konsumieren, Wertlegung auf Nachhaltigkeit und der Versuch das “Modesystem” zu ändern.

Autorin: Johanna Borlinghaus

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