Am 8. September 2022 fand die erste Collective Show der Aspiring Designers auf der Neo.Fashion. 2022 im Rahmen der Fashion Week Berlin SS23 in den Reinbeckhallen in Berlin-Oberschöneweide statt. Bei dem Format handelt es sich um eine Erweiterung der Neo.Fashion.: Kreative Nachwuchstalente der Modebranche und deren eigene Labels erhalten eine Bühne und werden somit gefördert. Neben den Showrooms werden die Kollektionen der Jungdesigner auf Collective Fashion Shows präsentiert. Die erste Show mit sieben der insgesamt 15 Aspiring Designers fand am 8. September gegen 15:30 statt.
Aspiring Designers @ Neo.Fashion. 2022 – Collective Fashion Show 1
ALINA KLEMM
Den Anfang der Show machte das Hamburger Label ALINA KLEMM. Es wurden Entwürfe der neuen Kollektion “Magia D’Oro“ vorgeführt. Eine klare Linienführung und cleane Silhouetten vermitteln das Bild einer selbstbewussten Frau. Italienischer Charme wird durch leichte Stoffe in Erdtönen elegant zum Ausdruck gebracht. Interessante Details schmücken die klassische Silhouette. Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch bei diesem Modelabel eine wichtige Rolle. Die Produktion der Kleidung ist auf Norddeutschland zentriert und findet nur in begrenzter Stückzahl statt. Faire Arbeitsbedingungen, nachhaltige Verpackungen und kurze Lieferketten sind der Kern des umweltbewussten Konzeptes.
SVEASØN
Das von Svea Beckedorf gegründete Label legt den Fokus auf expressive und artistische Formsprache. Die Designs sind bunt und ausgefallen. Besondere Fairness wird durch das Nachhaltigkeits- und vor allem Integrationskonzept der Marke geschaffen: Die Silhouetten sind für alle Körperformen und Geschlechter kreiert.
Laurin Schuler
Laurin Schuler, Student an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, präsentierte Kleidung seiner neuen Kollektion Perspectiversial deren Kernthema die Sinneserregungen von Menschen bei der Konfrontation mit Kunst sind. Die bunten und häufig mit Tüll verarbeiteten Entwürfe sind innovativ und qualitativ langlebig.
Gloria Wille
Das Label Gloria Wille präsentierte aufwendige Handarbeit. Häkel- und Strickkunst zieren Silhouetten, welche eine Verbindung zwischen märchenhafter Formsprache und nachhaltiger Upcycling- sowie Recycling-Projekte sind.
KOLO Berlin
Im Gegensatz zu den sonst eher farbenfrohen Kollektionen war die Präsentation der Kleidung von KOLO Berlin schwarz und clean. Genderneutrale, innovative Streetwear ist das Kernkonzept der Brand. Der Einfluss des Architektenberufes der Gründerin Aigerim Usabaev ist in den klaren Designs erkennbar.
Commerz by Robin Stoehr
Die Kollektion – so wie die ganze Marke selbst – ist geprägt vom Night- und Clublife Berlins. Coole Upcycling-Designs, die Freiheit und Feiergefühl ausstrahlen, stehen im Fokus der Arbeit. Begleitet wurde die Show dem Konzept entsprechend von DJ-Musik, welche über den Bildschirm im Saal zusätzliches Partygefühl vermittelte. Die Models liefen mit Accessoires wie Champagnerflaschen über den Catwalk. Den Abschluss machte der Designer selbst – in Jeans und Heels. Eine coole Show einer coolen Brand.
IMPARI
Für einen besonderen Gänsehautmoment am Nachmittag sorgte die Performance der Brand IMPARI. Die farbenfrohen Designs mit selbst entworfenen Prints sind aus Stoffresten voriger Kleidungsstücke gefertigt. Neben der lokalen Produktion wird so der Textilabfall so gering wie möglich gehalten und Nachhaltigkeit gewährleistet. Die Show wurde von einem Model in buntem Kleid und mit einer weißen Geige in der Hand eingeleitet. Nach und nach folgten die anderen Models, welche mit den ungewöhnlichen Kreationen auf dem Catwalk stehen blieben. Plötzlich begann das erste Model mit der Geige zu musizieren und eine ausdrucksstarke Tanzeinlage anderer Models folgte. Einzigartigkeit und Expression im Kern getroffen.
Die Kollektionen waren sowohl hinsichtlich des Konzeptes als auch hinsichtlich der Designs innovativ: Aspiring Designers, von denen man in Zukunft hoffentlich noch mehr hört.
Autorin: Vivien Vetterkind – Fotos: Neo.Fashion
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