Die Fashion Hall Berlin 2015 ist seit 2014 ein Event, auf dem es jungen Designern ermöglicht wird, ihre Kreationen in einem wirksamen Rahmen und in Vorfreude auf die Fashion Week zu präsentieren. Oder vielmehr im Schatten der bekannten Größen und stilvollen Shows. Die Veranstaltung bemüht sich um alternative Präsentationsmethoden durch Leinwandtechnik und Tanzeinlagen, vergisst dabei aber, dass Mode für sich stehen sollte und nicht durch zu viele Worte in den Hintergrund rücken sollte. Die Location des Best Western Premier Hotel Moa wirkte vielversprechend, das Programm des Abends erwies sich allerdings als nicht vollkommen ausgereift. Aller Anfang ist schwer- Philipp Triebel wagte nur die Präsentation weniger Stücke seiner Abschlusskollektion. Der Absolvent der BEST Sabel Modeschule Berlin will mit interessanten Stoffkombinationen und Vielseitigkeit beeindrucken, wir wollen allerdings nicht nur vieles, sondern auch mehr davon sehen.
Eine weitere Designerin präsentierte ihre Schuhdesigns auf dem silbernen Tablett. Und das wortwörtlich. Die Models tänzelten mit Tabletts über den Laufsteg, auf denen die verschiedenen High Heels, Boots und farbenfrohen Ballerinas alle Blicke auf sich zogen. Allerdings stahlen die vereinzelten Tanzeinlagen einigen Modellen leider ein wenig die Show.
Eine positive Erwähnung hingegen verdienen die Entwürfe des Studio Gampe: Die vorwiegend in schwarz gehaltenen, innovativ geschnittenen legèren Entwürfe wurden in Kombination mit auffälligen, teilweise sehr skurrilen aber kreativen Kopfbedeckungen auf dem Laufsteg präsentiert. Bezüglich der Models war weder der Kleidergröße noch dem Alter eine Grenze gesetzt.
Insgesamt gewannen wir den Eindruck, dass einige Designer durchaus schöne Stücke zu bieten haben, die Veranstaltung Fashion Hall womöglich jedoch nicht die beste Gelegenheit ist, zu glänzen. Wir sind nach dem ersten Block gegangen.
Autoren: Leonie und Marlene – Fotos: KOWA-Berlin
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